Nach zwei Tagen mit guten Gewinnen für den Schweizer Franken hat sich der Euro auf 1,0815 Franken vergünstigt. Zu Wochenbeginn waren es noch 1,0940. Es geht jetzt Schlag auf Schlag. Die US-Notenbank (Fed) muss heute hypernervöse Finanzmärkte beruhigen. Die erwartete, hohe Volatilität wird zur Zerreißprobe für den Euro-Franken-Kurs.
Es war ein kleiner Unfall, der da gestern passierte. Die dicke schwarze Verlustkerze vom Montag geht schon in Ordnung. Dass es am Dienstag dann für den EUR/CHF-Kurs noch einmal in gleicher Stärke bergab ging und beinahe 1,08 gerissen wird, dafür lag die Wahrscheinlichkeit lediglich bei 20%. 60-70% sprach für eine Seitwärtsbewegung bei 1,0850-1,09, 10% für ein Anstieg auf 1,10.
Der gegenwärtige Abwärtsdruck für den EUR/CHF-Kurs kommt von der anderen Seite des Atlantiks. Darum ist die heutige Fed-Sitzung für das Devisenpaar so wichtig. So hat der Schweizer Franken den US-Dollar nun wie erwartet in die Schranken gewiesen. Weil dem Euro nicht selbiges gelang, kommt es dann im Ergebnis zu einem tieferen Euro-Franken-Kurs.
Schiebt die Fed heute eine Straffung der Geldpolitik wegen rückläufiger fiskalischer Konjunkturunterstützung seitens der Biden-Regierung und des Kongresses auf die lange Bank, dürften Dollar-Franken-Kurs und Euro-Franken-Kurs weiter fallen. Umgekehrt gilt: Sollte die Fed entgegen den Erwartungen einen merklich restriktiveren Kurs ankündigen, könnte das zu einem Absturz der Anleihe-, Kredit- und Aktienmärkte führen. Der Schweizer Franken bliebe gefragt.