Der Euro-Franken-Kurs steht vor einer entscheidenden Bewegung. Am Devisenmarkt knistert es bereits: Dort wird der Euro zum US-Dollar auf dem tiefsten Stand seit Mitte 2020 zurückgeworfen. Ist EUR/CHF als nächstes dran?
Man sehe Argumente für eine Aufwärtsbewegung des Euro, sagt die Danske Bank. Sie rechnet in zwölf Monaten mit 1,11 Franken. Die UBS pflichtet bei. Laut Ökonom Alessandro Bee wird sich der Schweizer Franken gegenüber dem Euro abschwächen.
Aktuell hat der Schweizer Franken allerdings die besseren Karten aufzuwerten. Der EUR/CHF stecke in einer Seitwärstbewegung und die Chancen für einen Ausbruch nach oben oder unten seien fünfzig-fünfzig, mögen die etwas weniger geübten Charttechniker einwenden.
Dem ist aber nicht so. Die Wahrscheinlichkeit eines Ausbruchs nach unten ist größer. Das hängt mit der Kursentwicklung vor der Seitwärtsbewegung zusammen. Der Euro purzelte von 1,0940 auf 1,0810 Franken.
- Die Wahrscheinlichkeit einer Fortsetzung der Talfahrt ist 60%.
- Die Wahrscheinlichkeit für eine Trendumkehr, die für einen Ausbruch nach oben benötigt wird, beträgt 40%.
Im Februar 2021 war es umgekehrt. Auch damals gab es eine Seitwärtsbewegung. Ihr ging jedoch eine steigende Euro Kursentwicklung voraus, weshalb es zu einem Ausbruch nach oben kam.
Die aktuelle Konstellation zeigt einen Ausbruch nach unten an. Die Stärke des Ausbruchs orientiert sich an der Höhe der Seitwärtsbewegung. Man spricht von einem Measured Move, also einer "abgemessenen Bewegung".
Demnach wird der Euro auf 1,0780 Franken fallen. Dieser Rückfall kann bereits in den nächsten Stunden kommen. Es kann aber auch noch einige Tage oder sogar Wochen in der Seitwärtsbewegung weitergehen, wobei gilt: Mit zunehmender Dauer der Seitwärtsbewegung steigen die Chancen eines Ausbruchs nach oben.
Wäre der Euro-Franken-Kurs auch in der nächsten Woche noch in der Seitwärtsbewegung, läge das Verhältnis bei 45% zu 55%.