Die Eurozone verzeichnete im August 2021 einen Inflationsanstieg auf den höchsten Stand seit zehn Jahren, meldet Eurostat. Die Verbraucherpreise kletterten um 3%. Der Euro legt trotz erhöhte Geldentwertung zu. Dahinter steckt die Erwartungshaltung einer sich Richtung geldpolitische Normalisierung bewegenden Europäischen Zentralbank (EZB).
Allerdings ist wahrscheinlicher, dass die EZB ihre kochende Inflationssoße nicht mit einer Straffung der Geldpolitik beantwortet. Dadurch wird der erhöhte Inflationsunterschied zur Schweiz in wenigen Wochen, spätestens in zwei bis drei Monaten, den Euro-Franken-Kurs wieder runterdrücken.
Laut Ex-Bundesbankchef Axel Weber seien viele seiner früheren Kollegen der Meinung, dass die hohe Inflation von alleine runterkomme. "Ich glaube nicht, dass die jetzigen Inflationsraten so vorübergehend sein werden, wie Notenbanken jetzt glauben", widerspricht Weber bei einer Veranstaltung der Partei CDU.
Bei ihrer jüngsten Strategieüberprüfung, mit der die EZB das Inflationsziel aufgeweicht hat, wurde zwar die von dem Statistikamt Eurostat erhobene Inflationsrate als Messgröße bestätigt. Zudem will die EZB aber auch eigene Prognosen und sonstige Einflüsse zu Rate ziehen, wenn es darum geht zu entscheiden, ob die Geldpolitik wegen einer steigenden Inflation gestrafft wird.
Was die EZB beim Umgang mit der Inflation macht, ist vergleichbar mit dem Diktator, der eine Wahl abhalten lässt, die Stimmen aber selbst auszählt. Die Euro-Währungshüter werden also weiterhin über 2% liegende Inflationsraten kleinreden. In der Schweiz ist man hingegen im grünen Bereich. Die Inflation lag zuletzt bei 0,7% und damit im Zielbereich der Schweizerischen Nationalbank (SNB) von 0% bis 2%.
Fazit
Der Schweizer Franken wird sich das, was er jetzt wegen ins Kraut schießenden Spekulationen über eine EZB-Normalisierung verloren hat, wieder zurückholen.