Österreichs Franken-Kreditnehmer und Schweizer Exporteure streben bekanntermaßen einen möglichst hohen Euro-Franken-Kurs an. Den bekommen sie nun. Der Euro klettert von 1,0840 auf 1,0920. Macht er heute einen großen Schritt Richtung 1,10?
Die Industrieproduktion im Euroraum ist auf einem steileren Wachstumspfad als angenommen. Das Wirtschaftswachstum sei nach wie vor "robust", betont Finnlands EZB-Ratsmitglied Olli Rehn und gibt dem Euro damit Rückenwind.
Die Euro-Käufer haben das Tauziehen zu Wochenbeginn gewonnen. Die von den Verkäufern gestellte Falle schnappte nicht zu. Der EUR/CHF-Kurs fiel nicht tiefer als 1,0840. Es folgte ein robuster Anstieg auf 1,0920.
Alle guten Dinge sind drei
Am 8. September und 14. September 2021 war der Euro auf 1,09 Franken geklettert. Dann versagtem ihm beide Mal die Nerven. Es kam zu zwei deutlichen Rücksetzern.
Dieses Mal sieht es besser aus: Die Charttechnik zeigt für die nächste Woche einen Anstieg des Euro auf 1,0980 Franken an. Alles was der Euro heute machen muss, ist sich einigermaßen stabil zu halten. Sollte er das nicht schaffen und unter 1,0890 sinken, würden sich die Chancen 1,10 zu erreichen eintrüben.
Es wäre keine Überraschung, sollte der EUR/CHF-Kurs der gestrigen bullischen Kerze eine weitere folgen lassen und heute bereits auf 1,0950 steigen. Das wäre ein großer Unterschied zum letzten Monat, als es für 1 Euro 1,07 Franken gab:- Ein Franken-Fremdwährungskreditnehmer mit einem vor 15 Jahren aufgenommenen Darlehen im Gegenwert 150.000 Euro muss 217.290 Euro zurückzahlen (bei 1,07) und 212.329 Euro (bei 1,0950).
- Ein Schweizer Maschinenbauer mit einem Eingang von einer Million Euro bekommt zu einem Eurokurs von 1,0950 CHF 1.095.000 Millionen Franken. Das sind 25.000 Franken mehr als bei 1,07.