Eine milliadenschwere Anschubfinazierung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zahlt sich aus. Mit etwa drei Milliarden Franken habe die SNB laut dem Credit-Suisse-Ökonom Maxime Bottoron im August am Devisenmarkt interveniert. Ihr gelang es damit eine Trendwende einzuleiten. Der Euro-Franken-Kurs präferierte dieses Mal nicht gegen die SNB zu kämpfen, sondern ihren Anweisungen Folge zu leisten und zu steigen.
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Seitdem wurde der Euro gegenüber dem Schweizer Franken 2% stärker. Interessanterweise ist die Eurozone im zweiten Quartal 2021 mit 2,2% stärker gewachsen als die EU (2,1%). Normalerweise ist es umgekehrt, als die Nicht-Euro-Länder ein größeres Wachstumspotenzial haben. Die Konsumausgaben der privaten Haushalte erhöhten sich deutlich, während die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe auf sehr hohen Niveau blieb.
Wie es weitergeht
"Wir prognostizieren für Ende Dezember 2021 Devisenkurse zwischen EURCHF 1,0900 und 1,1000", so die aktuelle Prognose von Raiffeisen Salzburg. Aktuell ist die Devisennotierung in Kontakt mit der Abwärtstrendlinie. Man sollte daraus aber nicht schlussfolgern, dass die Linie dieses Mal – so wie die vorausgegangenen drei Male – hält. Die Intraday-Price-Action deutet vielmehr ausgesprochen deutlich daraufhin: Die Linie reißt, EUR/CHF wird weitersteigen.
Gestern kam es im Verlauf der zweiten Tageshälfte zu einem deutlichen Intraday-Anstieg des Euros von 1,0850 auf 1,0890 Franken. Ein wichtiges Signal, das dem dem Euro den Rücken stärkte, als er in der ersten Tageshälfte noch gefallen war. Der Eurokurs dürfte als nächstes auf 1,0930 klettern. Kann er dieses Niveau bis Wochenschluss halten, könnte es bereits in der nächsten Woche Richtung 1,10 gehen.
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