Der Euro stieg von Mitte Mai 2020 bis Anfang Februar 2021 von 1,05 auf 1,1150 Franken. Es folgte einer aus der Sicht von Franken-Fremdwährungskreditnehmern zermürbende Talfahrt. Der EUR/CHF-Kurs findet sich aktuell unter 1,07 wieder. Hätte der Euro ein Ass im Ärmel, hätte er es längst herausgezaubert.
"Die Hyperinflation wird alles verändern. Sie passiert gerade", sagt Twitter-Chef Jack Dorsey. In Kürze würden die USA und der Rest der Welt von einer Hyperinflation heimgesucht, ist sich Dorsey sicher. Demgegenüber stehen die Notenbanken. Sie sagen: Der Inflationsanstieg sei vorübergehend.
Weil sich die Schweiz nicht so leicht inflationieren lässt wie die Eurozone, hat der Schweizer Franken einen Vorteil. Die Überlegenheit zeigt sich im EUR/CHF-Wechselkursdiagramm.
Die 50-Tage-Linie sank bereits Anfang August 2021 unter die 200-Tage-Linie (Todeskreuz). Seinerzeit war allerdings noch nicht die Zeit Alarm zu schlagen. Die 200-Tage-Linie hatte noch eine leichte Steigung.
Aus dieser Steigung wurde dann Anfang Oktober ein Gefälle. Dieses Gefälle wurde mit dem letzten Wochenschlusskurs bei 1,0660 bestätigt. Damit lautet der langfristige Ausblick nun auch aus charttechnischer Sicht: Der Euro ist gegenüber dem Schweizer Franken zu verkaufen.
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Das letzte Todeskreuz begann Mitte 2018 bei einem Eurokurs von 1,15 Franken. Es folgte eine zweijährige Talfahrt auf 1,05 (-8,7%). Ein ähnlichstarker Rückfall würde bis Ende 2023 einen Wechselkurs von 1 Euro = 1 Schweizer Franken (Parität) bedeuten.