Für eine Abschwächung des Schweizer Frankens wären laut Raiffeisen Schweiz deutlich steigende Zinsen in der Eurozone nötig. Diese seien jedoch nicht in Sicht. "Es dürfte daher für die Schweizerische Nationalbank (SNB) immer schwieriger werden, sich mittels Devisenmarktinterventionen gegen die Frankenstärke zu stemmen", schlussfolgert die Bank.
"Die fortgesetzte wirtschaftliche Erholung und leicht steigende deutsche Renditen sollten zu einer Abschwächung des Schweizer Franken gegenüber dem Euro führen", prognostiziert die Erste Group. Man rechne mit einer "graduellen Abschwächung" des Frankens in den kommenden Monaten und 2022 dann mit einem EUR/CHF-Kurs von 1,14.
Aus der Sicht der größten Banken der Schweiz ist der Euro auf seinem aktuellen Niveau von 1,07 Franken zu tief bewertet. Credit Suisse und UBS rechnen mit einem Anstieg des EUR/CHF-Kurses auf 1,10 bis Oktober 2022. Die Zürcher Kantonalbank erwartet 1,11.
"Mit sinkender Risikoaversion sollte CHF schwächer notieren", sagt die Landesbank Baden-Württemberg. Überdies sei der gescheiterte EU-Rahmenvertrag langfristig ein Belastungsfaktor für den Schweizer Franken. Die Landesbank sieht den Euro bis Ende 2021 auf 1,10 Franken steigen. Für 2022 erwartet sie 1,12.
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"Trotz überdurchschnittlichem Wachstum in der Eurozone fehlt es dem Euro derzeit an Kursfantasie", sagt die Graubündner Kantonalbank. "Zwar reduziert die EZB im 4. Quartal 2021 ihre Anleihekäufe – dies allerdings nur moderat. An Zinserhöhungen im Euroraum ist aber noch lange nicht zu denken."
🔗 Währungsupdate, Raiffeisen Schweiz, 01.10.2021
🔗 Global Strategy, Erste Group, 05.10.2021
🔗 Radar Oktober 2021, Landesbank Baden-Württemberg, 05.10.2021
🔗 Währungs-Fokus, Graubündner Kantonalbank, 12.10.2021