EUR/CHF-Einschätzung: 1,08, und dann?
Home » , » EUR/CHF-Einschätzung: 1,08, und dann?

EUR/CHF-Einschätzung: 1,08, und dann?

EUR/CHF-Kurs im Handel am steigen

Der Schweizer Franken ist aktuell nicht sonderlich gefragt, und so klettert der EUR/CHF-Kurs auf 1,0760. Untermauert wird die leichte Schwächephase des Franken von einem schlechteren Exportüberschuss. Auch für die Schweizer Wirtschaft wachsen die Bäume nicht in den Himmel.

Am 14. Oktober 2021 sank der Euro auf 1,0680 Franken. Dieses 11-Monatstief markierte den Extrempunkt eines kurzfristigen Abwärtstrends, der bei 1,0940 am 17. September 2021 begann.

"Die Tiefstwerte von letzter Woche bei rund 1,0680 sind vorerst überstanden", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. "Wir gehen weiter davon aus, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) den starken CHF im Auge haben und bei Bedarf am Devisenmarkt intervenieren wird", sagt die Privatbank Maerki Baumann.

Obschon die Schweizer Exporte im dritten Quartal auf ein Rekordhoch kletterten, wird der Franken etwas abgestraft. Wie kann das sein? Im September lag der Exportüberschuss der Schweiz im Güterhandel bei 5,05 Milliarden Franken. Analysten hatten mit 6,23 Milliarden Franken gerechnet.

Wachstumsschere

Für den Euroraum erwarte man eine kräftige Belebung das Wachstums, kündigt die Commerzbank an und veranschlagt für das Gesamtjahr einer Erhöhung der Wirtschaftsleistung um 4,5%. Für die Schweiz erwartet man ein Plus von 2,5%.

Das Bild ist etwas verzerrt. In der Eurozone war die Wirtschaft im Laufe der Corona-Pandemie tiefer eingebrochen als in der Schweiz. Obwohl die Erholung nun stärker ausfällt, steht die Schweiz insgesamt besser da, als ihre Wirtschaftsleistung im Gegensatz zur Eurozone bereits das Vorkrisenniveau wieder erreicht.

EUR/CHF-Ausblick

Laut der Commerzbank wird der Euro Ende 2021 1,08 Franken kosten und damit in etwa so viel wie Anfang 2021. Aus fundamentaler Sicht könnte das klappen, sollte sich die zuletzt auf 2,5% gestiegene Inflationsdifferenz zwischen der Eurozone und der Schweiz verkleinern.

Aus charttechnischer Sicht muss der Euro einen hartnäckigen Widerstand bei 1,0770 Franken knacken. Gelingt ihm das, wäre ein Anstieg bis auf 1,0880 möglich. Wenn nicht, dürfte das Tief des laufenden Jahres bei 1,0680 einem Test unterzogen werden.