Den Euro holen seine Altlasten, auf die nun auch Deutsche-Bank-Chef Sewing hinweist, ein, und so setzt sich die Talfahrt fort. Ein Low 2 sowie ein bärische Flagge in Gestalt eines Doppel-Top-Formation zeigen für diese Woche ein Rückfall des Euro auf mindestens 1,0675 Franken an.
Die Erholung des Euro war von kurzer Dauer und bei 1,0740 schon wieder beendet. Aktuell notiert der Wechselkurs bei 1,0710. "Ein Tagesschluss unten bei 1,0680 würde die Indikatoren auf negativ drehen und tiefere Kurse bis auf 1,0650 avisieren", sagt die Schweizer Privatbank Maerki Baumann.
"Mit der wirtschaftlichen Erholung nach der Corona-Krise und der Rückkehr von Inflationsraten von deutlich über 2% ist der Zeitpunkt gekommen, über eine Ausstiegsperspektive aus dem geldpolitischen Krisenmodus zu sprechen", sagt Sewing. Es spreche vieles dafür, dass die Inflation künftig nicht unter 2% zurückfallen werde, meint Deutschlands wichtigster Banker.
Zuvor hatte der Chefvolkswirt der Europäischen Zentralbank (EZB), Philip Lane, erklärt, dass er trotz hoher Inflation keinen Grund sehe, die geldpolitischen Zügel zu straffen. Der niederländische Notenbankchef, EZB-Ratsmitglied Klaas Knot, räumte ein, dass der Preisdruck möglicherweise stärker sein könnte als man prognostiziert habe.
Der Schweizer Franken ist gegenüber dem Euro seit Jahren stärker als es die Banken prognostizieren bzw. einräumen wollen. Wegen den vielen Fehlprognosen und Fehleinschätzungen, kommt der Charttechnik eine immer größere Bedeutung zu.
Aktuell hat sich ein weiteres Low-2-Verkaufsignal gebildet. Damit liegt die Wahrscheinlichkeit eines Rückfalls des EUR/CHF-Kurs auf 1,0675 bei 60%. Hinzu kommt ein Double-Top bei 1,0740. Es ist ein zweiter Grund von einem fallenden EUR/CHF-Kurs auszugehen.