Der Euro hat nach starken Konjunkturdaten die Marke 1,05 Franken zurückerobert. Es ist der erste Schritt hin zu einer Normalisierung der Kursentwicklung. Sind die Zeiten erst einmal vorbei, in denen die tiefe Inflation in der Schweiz Gelder anzieht und damit den Franken aufwertet?
"Nach dem 6-Monatstief im Oktober hat sich das Wirtschaftswachstum der Eurozone im November wieder beschleunigt", heißt es im gestern veröffentlichten Einkaufsmanager-Bericht von IHS Markit. Und da ist noch mehr Konjunkturdynamik in der Pipeline.
Zum einen bremst der Halbleitermangel in der Automobilindustrie. Inzwischen dürfte aber das Schlimmste überstanden sein. Die Autohersteller sind dabei ihre Produktion wieder zu erhöhen. Zum anderen wird die deutliche Abschwächung des Euro von 1,23 US-Dollar auf 1,12 Dollar den Exporteuren helfen.
"Wir rechnen mit einer Seitwärtsbewegung des Währungspaares EUR/CHF." Raiffeisen Schweiz sieht den Euro Anfang 2022 bei 1,07 Franken. Damit hätte der Eurokurs ein Polster von 2,5% zu dem Sechseinhalb-Jahrestief und dem unteren Ende der Seitwärtsbewegung bei 1,0450.
Zuletzt konnte die Euro-Franken-Rate auf 1,0515 steigen, nachdem sie zweimal exakt bei 1,0450 hochprallte. Die charttechnische Konstellation zeigt eine Fortsetzung des Anstiegs auf 1,0590-1,0600 an.