Donnerstagnachmittag: Der Franken schwächer
Der Nikolaus hat in diesem Jahr dem Schweizer Franken auf die Finger geklopft. Und es hat was genutzt. Seit dem 6. Dezember erholt sich der Euro.
Die Kursgewinne fallen gering aus, setzt man sie in Relation zu dem, was zuvor verloren ging. Gleichwohl ist der Euro drauf und dran seinen ersten Wochengewinn gegenüber dem Franken seit Mitte September einzufahren.
"Im Mittelpunkt an den Märkten stehen unverändert die Auswirkungen der erst kürzlich aufgetauchten Corona-Variante Omikron", berichtet awp Finanznachrichten.
Drei Dosen des Impfstoffs von Biontech und Pfizer können die Omikron-Variante neutralisieren, teilen die Unternehmen nun mit. Das dürfte die Nachfrage nach dem als sicheren Hafen wahrgenommenen Schweizer Franken weiter drosseln.
Für den Euro geht es nun darum den Sack zuzumachen. Schafft er es mit 1,0430 Franken oder höher ins Wochenende, wäre in der nächsten Woche Platz auf 1,05
Mittwochvormittag: Der Euro probiert es nochmal
Die steigende Risikobereitschaft holt den Euro aus der Klemme. Angetrieben von bullischen Aktienmärkten steigt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0450. Er bringt damit etwas Luft zwischen sich und dem letztwöchigen 7-Jahrestief bei 1,0375.
Inzwischen ist die Luft etwas raus. Der Euro kostet 1,0430 Franken, nachdem er zuvor scheiterte sich Richtung 1,05 abzusetzen. Momentan läuft der dritte Versuch den Widerstand bei 1,0450 zu knacken.
Der Euro-Franken-Kurs hat das Problem im Sog des Euro-Dollar-Kurses zu sein. Der Gleichlauf zwischen den beiden Währungspaaren ist 2021 enger als 2020.
Ohne einen stärkeren Euro zum US-Dollar wird demnach auch der Euro-Franken-Kurs nicht auf die Beine kommen.
Möglicherweise ist das Tief aber bereits drin: Ende November fiel der Euro-Dollar-Kurs mit 1,1190 auf ein 17-Monatstief. Aktuell muss man knapp 1,13 Dollar für einen Euro bezahlen.
Montagnachmittag: Euro wieder über 1,04 Franken
Nach dem Rückfall auf 1,0375 Franken am Freitag hat sich der Euro zu Wochenbeginn erholt. Aktuell notiert er bei 1,0430. Tendenz steigend.
Die Trendumkehr nach oben, so sie denn von Bestand ist, wäre eine kleine Überraschung.
Die Woche hat allerdings gerade erst begonnen. Gut möglich, dass die 1,0375 noch einmal unterboten werden, ehe die "richtige" Erholung des Euro einsetzt.
Weiterlesen: EUR/CHF-Ausblick: Nächste Woche hört es auf
Freitagnachmittag: Heute Richtungsentscheidung
Der stärkste Rückfall des Euro seit der Mindestkurs-Aufhebung vor knapp sieben Jahren setzt sich fort, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs immer tiefer unter 1,04.
Ein heutiger Wochenschlusskurs unter 1,05 wäre bereits aus charttechnischer Sicht eine Katastrophe.
Lände der Euro auch noch unter 1,04 Franken, würde das eine Fortsetzung des Rückfalls auf 1,0290-1,0340 anzeigen.
Donnerstagmorgen: Wer bietet weniger?
Bei einem Durchbruch unter die Marke von 1,04 Franken drohe dem Eurokurs ein Rückfall auf 1,0255, sagt die Commerzbank.
Die Euro-Franken-Rate sank in den letzten Tagen mehrmals unter 1,04, jedoch lagen die Schlusskurse an diesen Tagen ausnahmslos wieder über 1,04. Insofern ist schwer zu sagen, ob das Kriterium der Commerzbank erfüllt ist.
"Der Druck bleibt auf dem Euro bestehen", zeigt sich die St.Galler Kantonalbank überzeugt.
Der Euro dürfte seinen Abwärtstrend auf 1,0375 Franken fortsetzen, erwartet die Société Générale.
"Solange es keine verlässlichen Aussagen über das neue Virus gibt, dürfte die Richtung (beim EUR/CHF) vorgegeben sein", ist sich die Thurgauer Kantonalbank sicher.
"Die technischen Indikatoren zeigen nach unten mit einer neuen Unterstützungsmarke bei 1,0385 (Jahrestief). Oben erwarten wir den nächsten Widerstand bei 1,0530 und 1,0550", analysiert die Privatbank Maerki Baumann.
Mittwochnachmittag: EUR/CHF-Kurs klebt bei 1,04
Wieder klappt es nicht mit einem Anstieg des EUR/CHF-Kurses. Zwar kann der Euro gegenüber dem US-Dollar zulegen. Der Schweizer Franken wertete aber in den letzten Tagen noch stärker zum Dollar auf, so dass EUR/CHF auf ein Tief bei 1,0390 absackte.
"Wir halten es für wahrscheinlich, dass Geimpfte einen deutlichen Schutz gegen schwere Erkrankungen, die durch Omikron verursacht werden, haben werden", sagt Biontech-Chef Uğur Şahin der Nachrichtenagentur Reuters.
Er widerspricht damit dem Moderna-Chef (siehe unten). Die Risikobereitschaft an den Finanzmärkten steigt nach der Şahin-Einschätzung. Auch hier ist der EUR/CHF-Kurs nicht mit von der Partie.
Dienstagnachmittag: Euro stirbt Inflations- und Virentod
Der Appeal des Schweizer Franken als Europas letzte solide Währung nimmt weiter zu. Die Inflation in der Eurozone steigt mit 4,9% auf den höchsten Stand seit der Einführung des Euro.
Die um 0,6% über den Erwartungen der Analysten liegende Inflation bedeutet einen Dämpfer für die Bemühungen des Euro sich gegenüber dem Schweizer Franken in Richtung 1,05 zu erholen.
Weiterlesen: Die gefährliche Peak-Wette mit der Inflation
Stattdessen drohen sich die Verluste der Gemeinschaftswährung auszuweiten: "Ein weiteres Abrutschen unter 1,0400 dürfte wohl möglich sein", sagt die Thurgauer Kantonalbank.
Überdies bleibt der Schweizer Franken nach einem ernüchternden Ausblick des Chef des Impfstoffherstellers Moderna wegen seiner Eigenschaft als Sicherer Hafen gefragt.
Die Corona-Impfstoffe könnten weniger wirksam gegen die neue Omikron-Variante sein. Ferner dürfte es Monate dauern, bis man bestehende Impfstoffe überarbeitet habe und in nennenswertem Umfang herstellen könne, sagt Moderna-Chef Stephane Bancel.
Montagmittag: Warten auf die Euro-Erholung
Der Euro kann sich mit Ach und Krach über 1,04 Franken halten. Die offizielle Tiefstmarke des EUR/CHF-Kurses liegt aktuell bei 1,0425, die inoffizielle bei 1,0366.
"Die Schweizerischer Nationalbank gesteht dem Franken Kursgewinne zu. Selbst Notierungen von unter 1,05 gegenüber dem Euro sind für die eidgenössischen Währungshüter kein Tabuthema mehr", kommentiert die VP Bank.
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im November etwas verschlechtert. Der Indikator bleibt aber auf einem recht hohen Niveau und rechtfertigt daher zum jetzigen Zeitpunkt keine Eurokurse unter 1,04 Franken.
"Das Auf und Ab im Trading-Range zwischen 1,0430 und 1,0480 dürfte auch heute Bestand haben", erwartet die Thurgauer Kantonalbank.
Für den Rest des Handelstages ist die Wall Street entscheidend: Sollte dort die Risikobereitschaft hochschnellen (was nach einem Aktien-Sell-off noch jedes Mal der Fall war), dürfte das die Stärkephase des Schweizer Franken unterbrechen.
Freitagnachmittag: Flucht in den Franken - neue Covid-Variante (26.11.2021)
Der Schweizer Franken lässt auch an diesem Freitag die Muskeln spielen, und so sinkt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0433. Das ist der tiefste Stand seit sechs Jahren und fünf Monaten.
Die Furcht vor einer in Südafrika gefundenen neuen Covid-Variante macht der kurzen Erholung des Euro den Gar aus. Anstatt eines Silberstreifs ziehen dunkle Gewitterwolken auf.
Noch ist der Sell-off von risikoreichen Währungen wie dem Euro und von riskanten Vermögenswerten wie Aktien allerdings nicht in trockenen Tüchern.
Sollten die oft von der amerikanischen Star-Investoren Cathie Wood angeführten risikobereiten Buy-the-Dip-Käufer ihre Aufwartung machen, könnte sich das Blatt schnell wenden. Der Schweizer Franken müsste den Euro zurück auf 1,05 lassen.
Freitagnachmittag: Euro-Schwäche (19.11.2021)
"Der Euro unterschreitet dabei zum Franken die "magische Grenze" von 1,05 Franken nun doch nachhaltig, nachdem diese am Vortag nur kurz gestreift wurde", meldet die Schweizer Agentur awp.
Zum Leidwesen des Euro meldet sich auch die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB) zu Wort. Sie werde das Thema Straffung der Geldpolitik wegen hoher Inflation nicht auf die Tagesordnung setzen, so die Französin.
Freitagvormittag: SNB wirft das Handtuch
Die Euro-Franken-Rate geht durch die Marke bei 1,05 wie ein heißes Messer durch Butter. Für 1 Euro gibt es mit 1,0450 Schweizer Franken so wenig wie das letzte Mal im Juli 2015.
Ganz offenbar wurde der Verkaufsdruck so hoch, dass sich die Schweizerische Nationalbank (SNB) nicht länger imstande sah 1,05 zu verteidigen.
Das dürfte heute noch eine ganz heiße Kiste werden: Nicht auszuschließen, dass den Schweizer Währungshütern der wachsweiche Euro durch die Hände flutscht und auch noch unter Marke von 1,04 Franken fällt.