Die Euro-Franken-Rate kletterte zwischen Mai 2020 und Februar 2021 von 1,0505 auf 1,1150. Es folgte bis zum 18. November ein Rückfall um 6% auf 1,0498. Das längerfristige Kursziel liegt bei 0,99. Der Euro hat noch anderthalb Jahre Schonfrist, bis er es erreicht.
"Zum Franken konnte sich der Euro nur mit Mühe über der Marke von 1,05 Franken halten", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. Auf eine "sehr lockere Ausrichtung der EZB-Geldpolitik" und eine "angespannte Corona-Lage in vielen Euroländern", verweist die Schweizer Finanznachrichtenagentur awp.
Es ist so gut wie sicher, dass die Schweizerische Nationalbank (SNB) gestern eingegriffen hat. Entsprechend war das Sechseinhalb-Jahrestief des Euro bei 1,0498 Franken von kurzer Dauer. Aktuell notiert die Gemeinschaftswährung mit 1,0520 "nur" auf einem 18-Monatstief.
Frankenschock Trading-Range
Die Euro-Franken-Rate befindet sich seit knapp sieben Jahren in einer Kursspanne, deren Bildung lediglich ein Tag in Anspruch nahm: Am Schwarzen Donnerstag (15.01.2015) hob die SNB den Mindestkurs auf. Der Euro fiel an diesem Tag von 1,20 auf 0,99 Franken. Aus dieser Spanne ist die Devisennotierung bisher nicht wieder herausgekommen.
So kletterte der Eurokurs zwar im April 2018 auf 1,20 Franken. Damit hatte er sich allerdings verausgabt. Es folgte die bis heute andauernde Talfahrt. Die obere Begrenzung der Frankenschock Trading-Range wurde also bereits getestet. Die untere bisher nicht.
Das Interesse der Schweizerischen Nationalbank ist es, den unteren Test so lange wie möglich hinauszuzögern. Nimmt man das Tempo der Talfahrt der letzten Jahre zum Maßstab, dürfte der Euro-Franken-Kurs das Frankenschock-Tief bei 0,99 in der ersten Hälfte 2023 erreichen.
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