Die erste Reaktion auf die angeblich neu entdeckte Corona-Variante lässt Böses ahnen: Die Euro-Franken-Rate sinkt auf 1,0428 und damit deutlich unter das Tief vom Frühjahr 2020 bei 1,0505. Für den Euro ist damit die Lage gefährlicher als zu Beginn der Pandemie.
"Der Franken-Kurs könnte auf Sicht von sechs Monaten leichtes Aufwertungspotential bis auf EUR/CHF 1,02 haben", sagt die Deutsche Bank. So sieht eine 180-Grad-Kehrtwende aus: Noch im September hatte Deutschland größtes Geldhaus ein Anstieg des Euro auf 1,10 Franken prognostiziert.
Aktuell sieht es tatsächlich so aus, als müsste die Schweizerische Nationalbank (SNB) die Euro-Franken-Rate auf 1,00-1,03 runterlassen. Die Flucht in Sichere Häfen ist enorm. Was ist, wenn die Impfstoffe gegen die neue Corona-Variante Omikron nicht wirken?
Es gäbe dann überall strikte Lockdowns sowie eine weitere Runde massiver Konjunkturhilfen auf Pump und mithilfe der Notenpressen. Überdies dürfte es zu Protesten und Ausschreitungen gegen die vermeintliche "Corona-Diktatur" kommen. Der Schweizer Franken als Sicherer Hafen wäre noch stärker gefragt.
Die Gier der Anleger spricht gegen ein Blutbad an den Börsen, wie man es im März 2020 beobachten konnte. Interessanterweise ist die neue Corona-Variante aus Südafrika gar nicht so neu. 🔗Ein Beitrag auf der Webseite des Weltwirtschaftsforum informierte bereits im Juli 2021 über diese Variante.
Das Aufplustern von Omikron kann als Versuch gesehen werden an der Börse Unruhe zu stiften. Ziel ist es Aktienanleger zum Verkaufen zu zwingen. Dem dürften viele Fondsmanager nicht abgeneigt sein. Sie wollen sich das gute Jahr nicht auf die letzten Meter vermasseln lassen und nehmen Gewinne mit.
Wenn die Kurse tief genug gefallen sind, kaufen die Covid-Panikmacher als erstes. Die Fondsmanager kaufen Aktien, die sie jetzt verkaufen, Anfang 2022 zu höheren Kursen zurück. Denn sie wollen die Fortsetzung des Bullenmarktes nicht verpassen. Infolge steigen Dow Jones, Dax und Co. auf neue Rekordhochs.
Durch die hohe Risikobereitschaft und die damit verbundenen Abkehr von Sicheren Häfen schwächt sich der Schweizer Franken ab. Der Euro würde es aller Voraussicht nach zwar nicht auf 1,10 Franken schaffen. 1,06-1,07 wären aber möglich. Dann setzt die Wechselkursentwicklung ihre mehrjährige Reise Richtung Parität fort.
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