Dienstagnachmittag: Inflation holt Euro ein
Es lohnt sich den Schweizer Franken unters Kopfkissen zu legen: 2021 war die durchschnittliche Inflation in der Schweiz 0,6%, teilt das Bundesamt fĂĽr Statistik mit. Auf 1000 Franken verliert man lediglich 6 Franken. Beim Euro ist es ein Vielfaches.
In der Eurozone lag die Inflation im letzten Jahr zwischen 2,6% und 3,5%. So genau wie in der Schweiz lässt sich das wegen unterschiedlichen Messmethoden nicht sagen. Überdies sind in den offiziellen Zahlen die sehr stark gestiegenen Kosten für selbstgenutztes Wohneigentum nicht enthalten.
Aus der deutlichen Abschwächung des Euros seit September 2021 lässt sich ableiten: Die "wahre" Inflation in Euroland lag nie und nimmer bei 2,6%. Das ergäbe im historischen Kontext einen nicht unüblichen Inflationsunterschied zur Schweiz von 2%. Und dieser hätte nicht eine so kräftige Aufwertung des Schweizer Franken hervorgerufen.
Dem Euro schmeckt es nicht gleich zu Beginn des neuen Jahres wieder mit seiner aktuell akutesten Schwachstelle, der Geldwertstabilität, konfrontiert zu werden. Er sinkt von 1,0390 auf 1,0350 Franken.
Donnerstagabend: Euro sinkt auf 1,03 Franken (30.12.2021)
Kein Tag ohne neue Tiefstmarke: Die Euro-Franken-Rate fällt auf 1,0345. Bei einer Darstellung des Wechselkurses mit zwei Nachkommastellen ist damit die Marke 1,03 erreicht.
Die Devisenexperten der Banken hatten vor einem Jahr fĂĽr Ende 2021 Eurokurse von 1,08 bis 1,12 Franken vorausgesagt... Laut einer von der Erste Group getroffenen Wechselkursprognose mĂĽsste der Euro jetzt eigentlich bei 1,13 Franken stehen.
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Mittwochnachmittag: Wie lange schaut die SNB noch zu?
Der Euro wieder einmal mit einer ganz schwachen Vorstellung, und so fällt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0360. Das ist der tiefste Stand seit Juni 2015.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) zeigte im November 2021 ĂĽberhaupt kein Interesse den Euro ĂĽber 1,05 Franken zu halten.
Der Devisenmarkt wird wohl als nächstes austesten, wie es um die Bereitschaft der SNB bestellt ist die Marke bei 1,03 zu verteidigen.
Mit Interventionen am Devisenmarkt ist es so wie mit dem Aufkauf von Staatsanleihen. Hat eine Notenbank einmal angefangen, kommt sie davon nicht mehr los.
Der ein oder andere mag sich an das Jahresende 2009 erinnern. Damals versuchte die SNB die Euro-Franken-Rate ĂĽber 1,50 zu halten.
Dienstagnachmittag: Es sieht wieder nach 1,03 aus
Die Aufwertung des Schweizer Franken setzt sich fort, und so steht der EUR/CHF-Kurs kurz davor auf den tiefsten Stand seit sechseinhalb Jahren abzurutschen. Den Euro gibt es aktuell zum Schleuderpreis von 1,0380 Franken.
Bisher wurde das Tief vom 3. Dezember 2021 bei 1,0375 nicht unterboten. Das kann sich aber schnell ändern. Der Abwärtstrend ist sehr dominant. Wer seine Hoffnungen an das kleine Unterstützungsniveau bei 1,0375 klammert, dürfte enttäuscht werden.
Wichtiger aus charrtechnischer Sicht ist die bärische Flagge in Form eines Wedge. Einige mögen einwenden, dass sei überhaupt kein Wedge, weil es an der Keilform fehle.
Entscheidend sind jedoch die drei gescheiterten Anstiegsversuche. Insofern handelt es sich um eine abgewandeltes Wedge. Bricht der EUR/CHF-Kurs aus diesem Wedge aus, was wegen des Abwärtstrends wahrscheinlich ist, wäre Platz auf 1,0330.
Mittwochabend: Springt der Euro an? (22.12.2021)
Der Euro hat seine Bemühungen, das Jahr 2021 bei mindestens 1,04 Franken zu beenden, verstärkt. Aktuell notiert der EUR/CHF-Kurs mit leicht steigenden Tendenz bei 1,0430.
Aus charttechnischer Sicht ist in den nächsten Handelstagen Platz auf 1,0480-1,05. Erst dann läge ein bärische Flagge in Form eines Wedge vor, bei deren Aktivierung es zurück unter 1,04 ginge.
Nachdem der Euro am 3. Dezember 2021 auf ein 7-Jahrestief bei 1,0375 absackte, hat er sich befestigt. Am 20. Dezember ging es noch einmal kurz auf 1,0380. Seitdem konnte der Euro leicht zulegen.
Dienstagnachmittag: Noch nicht aus der Gefahrenzone
"Kurzfristig könnte der Franken zum Euro weiter in Richtung 1,0250 aufwerten", sagt die Graubündner Kantonalbank. Mittelfristig dürfte der Euro gegenüber dem Schweizer Franken aber wieder Boden gutmachen können, heißt es in der neuen Einschätzung.
Aktuell notiert die Euro-Franken-Rate bei 1,0420. Damit steht der Euro etwas besser da als zu Wochenbeginn und letzten Freitag, als er 1,0380 Franken kostete.
Freitagnachmittag: Stabilisierung des Euro schlägt fehl
Der Schweizer Franken hat einen Anstieg des Euro im Keim erstickt, und so fällt der EUR/CHF-Kurs von 1,0470 auf 1,0395 zurück. Damit ist das positive Bild, welches der Euro zur Wochenmitte abgab, hinfällig.
"Das Niveau oberhalb von 1,0450 konnte aber nur kurz gehalten werden. Allmählich pendelt der Kurs wieder in Richtung 1,0400", kommentiert die St.Galler Kantonalbank.
Die deutsche Wirtschaft wurde von der neuen Virusvariante einigermaßen hart getroffen. Der ifo-Geschäftsklimaindex sank im Dezember den sechsten Monat in Folge.
Auch charttechnisch gibt der Euro wieder ein ernüchterndes Bild ab. In den letzten zwei Tagen hat sich eine bärische Flagge in Form eines Doppel-Top gebildet. Das Tief bei 1,0375 dürfte daher einem Test unterzogen werden.
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Donnerstagnachmittag: Keine Experimente
Der Euro-Franken-Kurs hat auf die Entscheide der Schweizerischen Nationalbank (SNB) und Europäischen Zentralbank (EZB) mit einem Anstieg auf 1,0470 reagiert. Das ist der höchste Stand seit drei Wochen.
Bloß keine Überraschungen, so das Motto von SNB-Chef Jordan und EZB-Präsidentin Lagarde. Jordan will dem "Aufwertungsdruck auf den Franken entgegenwirken". Das wollte er auch schon nach dem Entscheid vom September.
Lagarde hat wie erwartet das Corona-Notkaufprogramm fĂĽr Staatsanleihen in ein neues Format ĂĽberfĂĽhrt. Sie hat damit einmal mehr an die Finanzminister der Euro-Staaten mit hohen Schuldenbergen Zuckerbrot verteilt.
Gelingt dem Euro heute ein Tagesschluss über 1,0450 Franken, könnte bereits morgen die Marke 1,05 fallen. Die Verluste des Euro bleiben aber noch. Im September gab es für 1 Euro 1,0940 Franken.
Dienstagvormittag: Euro wie von magischer Hand bei 1,04 Franken verankert
Der Eurokurs sinkt auf 1,0390 Franken, dann kommt es zu einer verdächtigen Gegenbewegung. Dahinter dürfte die Schweizerische Nationalbank (SNB) stecken.
Am Donnerstag fallen die Sitzungen der Europäischen Zentralbank (EZB) und der SNB ausnahmsweise auf den gleichen Tag. Normal kommt die SNB immer eine oder zwei Wochen später.
Dieses Mal muss SNB-Chef Thomas Jordan jedoch vorlegen, da es in der Schweiz bereits am vormittags losgeht.
Ein Absturz des Euro auf 1,03 Franken oder darunter könnte die bereits weitgehend feststehende, aber noch nicht veröffentlichte, Lagebeurteilung der SNB auf den Kopf stellen.