Erst bei 1,02 wird der EUR/CHF-Kurs Halt finden, sagt die Credit Suisse. Gibt es den Euro bald zum Schleuderpreis vom Schwarzen Donnerstag? Oder greift die Schweizerische Nationalbank (SNB) doch noch ein?
Der Euro hat seine Mini-Erholung gegenüber dem Schweizer Franken beendet und notierte auch das dritte Handelsschluss in Folge tiefer. Dem kleinen bullischen Wedge Bottom steht ein übermächtiger Abwärtstrend gegenüber.
"Das kurzfristige Momentum-Bild ist besorgniserregend", sagt die Credit Suisse. Die Euro-Franken-Rate habe zwar eine Pause bei 1,04 eingelegt. Doch man gehe davon aus, dass diese Pause nun ende und erwarte einen Rückfall auf etwa 1,0250.
Mit diesem EUR/CHF-Ausblick lehnt sich die zweitgrößte Bank der Schweiz weit aus dem Fenster. Es lässt sich nicht ausschließen, dass das Geldhaus in die Eurozone exportierende Firmenkunden etwas verängstigen möchte, um ihnen Hedging-Instrumente zu verkaufen.
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) dürfte es nicht so weit kommen lassen. "Sie werde ein Unterschreiten von 1,04 bis 1,03 verhindern, dann werden sie die Interventionen verstärken", erwartet Thomas Stucki, Chief Investment Officer der St. Galler Kantonalbank.
Laut SNB-Direktoriumsmitglied Andréa Maechler sei man "jederzeit bereit" am Devisenmarkt einzugreifen, um eine Aufwertung des Schweizer Franken zu bremsen.
Bei 1,05 griff die SNB nicht ein und sorgte damit für Verwunderung. Gleichwohl dürfte sie sich einem Unterschreiten des Euro von 1,03 Franken in den Weg stellen. Es braucht noch etwa ein Jahr, bis die 1,03 das sind, was die 1,05 heute sind.
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