"Wenn es klappt, haltet ihn bei 1,04. Wird der Aufwand zu groß, könnt ihr ihn auf 1,03 runterlassen." In etwa so könnte die Marschroute der Schweizerischen Nationalbank (SNB) für ihre Aktivitäten am Devisenmarkt in den kommenden Wochen aussehen.
"Die Euro-Franken-Parität kommt wohl doch nicht so schnell", meint die Privatbank Maerki Baumann. Aktuell drücke allerdings die Verunsicherung an den Märkten auf den Euro, stellt die St.Galler Kantonalbank fest.
Der Eurokurs kletterte in der letzten Woche kurz auf 1,0470 Franken. Als es danach aussah, als würde er die Marke bei 1,05 knacken, drehte die Devisennotierung plötzlich um.
Aktuell kostet der Euro knapp 1,04 Franken. Die SNB dürfte bereits den einen oder anderen Versuch der Franken-Fans das 7-Jahrestief bei 1,0375 vom 3. Dezember 2021 zu unterbieten, pariert haben. Wegen der Ferienzeit hat sie es etwas leichter.
Ende August 2021 war die Lage ähnlich. Die geringeren Handelsumsätze aufgrund der Sommerferien spielten der SNB in die Karten. Sie musste nicht so viele Franken in den ungeliebten Euro stecken und schaffte es seinerzeit recht leicht den Wechselkurs über 1,07 zu halten.
Ziel aus der Sicht der schweizerischen Währungshüter kann es nur sein, die Unsicherheit der aktuellen Coronawelle ohne eine aus ihrer Sicht zu starken weiteren Aufwertung des Franken zu überstehen.
Langfristig belastet den Euro, dass er ein Nachkomme des französischen Franc und der italienischen Lira ist. Als solcher hat er gegenüber dem Schweizer Franken keine Chance.
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