Der Schweizer Franken hat den Bogen überspannt, zeigen deutlich verbesserte Konjunkturerwartungen für den Euroraum. Es ist etwas unfair, was dem Euro gerade widerfährt. Sein Rückfall auf 1,0380 Franken ist zum jetzigen Zeitpunkt übertrieben.
"Deutlich optimistischerer Ausblick", meldet das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Die Konjunkturindikatoren für die Eurozone und Deutschland sprangen zu Jahresbeginn hoch. Die Schätzungen der Analysten wurden deutlich übertroffen.
Dem Euro hilft das im gegenwärtigen Umfeld relativ wenig. Die Angst vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft durch rasche Zinserhöhungen der US-Notenbank (Fed) ist das dominierende Thema an den Finanzmärkten. Der Schweizer Franken profitiert von Zuflüssen aus sicherheitsorientierten Anlegerkreisen.
Es ist das alte Lied: Der Euro fällt zum US-Dollar deutlich, der Schweizer Franken nicht so deutlich. Infolge geht es für den EUR/CHF-Kurs nach unten. Der gestrige Rutscher des Euro unter 1,04 Franken kam als die europäischen Märkte bereits geschlossen waren und könnte sich daher als vorübergehend herausstellen.
Der Euro hat mit seinem Anstieg zu Jahresbeginn die Abwärtstrendlinie deutlich durchbrochen. Das ist ein klares Indiz für eine Trendumkehr. Momentan läuft die zweite Phase der Beendigung des Abwärtstrend: Der Test des Tiefs bei 1,0325.
Dieser Test wäre erfüllt mit einem höheren Tief (HT) bei 1,0340-1,0380, einem punktgenauen Test bei 1,0325 oder einem tieferen Tief (TT) bei 1,0250-1,03. Anschließend käme es zu einem Anstieg über das bisherige Jahreshoch vom 11.01.2022 bei 1,0510.
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