Ein Blick auf den Euro-Wechselkurs zum Schweizer Franken müsste Österreichs Franken-Fremdwährungskreditnehmer und Schweizer Exporteure beruhigen. Für 1 Euro gibt es aktuell 1,04 Franken. Der Pfeil für die kommenden Monate zeigt nach oben.
Die Gefahr, dass der Euro-Franken-Kurs ohne sich Umzudrehen auf die Parität sinkt, ist gebannt. Letzte Woche war dieses Risiko noch vorhanden. Der Euro purzelte mit 1,03 Franken auf den tiefsten Stand seit sieben Jahren.
Da Schweizer Exporteure auch dank des Frankenschocks von Anfang 2015 gelernt haben mit dem vor Kraft strotzenden Franken umzugehen, greift die Schweizerische Nationalbank (SNB) kaum noch am Devisenmarkt ein.
Auch Franken-Kreditnehmer in Österreich haben sich an die Lage gewöhnt. Sie sitzen zwar auf hohen Wechselkursverlusten. Allerdings zahlt man keine oder nur sehr geringe Zinsen und wird von einer deutlichen Wertsteigerung auf die mit dem Franken-Kredit finanzierte Immobilie kompensiert.
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Der Gleichlauf (Korrelation) zwischen dem EUR/CHF-Kurs und dem Aktienmarkt ist gegenwärtig hoch. Geht es an den Börsen bergab, sinkt auch der Euro-Franken-Kurs. Erholen sich die Aktienmärkte (so wie in den letzten Tagen), notiert der Euro fester.
Europäische Aktien werden in diesem Jahr am besten abschneiden, ist einhellige Meinung unter Analysten und Vermögensverwaltern. Auch US-Bond-King Jeffrey Gundlach von DoubleLine sieht die europäischen Aktienmärkte vorn.
Gundlach ist einer der besten Prognostiker der letzten Jahre. Wieder und wieder hat er die Entwicklungen von Aktien, Anleihen und auch Gold korrekt vorausgesagt. Leider hat er bisher keine Prognose zum EUR/CHF-Kurs abgegeben.
Eine Outperformance europäischer Aktien müsste zu einem Anstieg des Euro-Franken-Kurses führen. Es ist daher gut möglich, dass der Euro bereits am 24. Januar 2022, als er auf 1,0300 Franken sank, das Jahrestief 2022 gesetzt hat.
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