Wer einen Franken-Fremdwährungskredit am laufen hat, war in den letzten zehn Monaten der Dumme. Nun bröckelt das solide Fundament des Schweizer Franken. Dem Euro gelingt ein vielversprechender Start ins Jahr 2022.
Aktuell notiert der Euro-Franken-Kurs fester bei 1,0430. Zuvor hatte sich die Gemeinschaftswährung im Rahmen von zwei großen Abwärtsbewegungen um insgesamt 7,4% abgeschwächt:
- Zwischen März und August 2021 sank der Eurokurs von 1,1150 auf 1,07 Franken.
- Von Anfang September bis Ende Dezember 2021 fiel der Wechselkurs von 1,0940 auf 1,0325.
Unterstützung für die derzeitigen Anstiegsbemühungen des Euro kommt aus Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) fürchtet mittelfristig eine höhere Inflation. Das könnte zu einer Abkehr ihrer bisherigen Geldpolitik führen.
Aktuell läuft der zweite Versuch des Euro sich gegenüber dem Schweizer Franken zu stabilisieren. Ein erster Versuch war Anfang Dezember 2021 gescheitert. Dieser zweite Versuch könnte hingegen klappen.
Für den Euro ginge es dann zurück über 1,05 Franken. Als er im November 2021 unter diese Marke fiel, ging ein Raunen durch den Devisenmarkt. Händler hatten mit einem Eingreifen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gerechnet.
Franken-Fremdwährungskreditnehmer fühlten sich an die plötzliche Aufhebung der Stützgrenze von 1,20 erinnert. Beim Ausbruch der Corona-Pandemie hatte die SNB die Marke bei 1,05 noch rigoros und erfolgreich verteidigt.
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Der gegenwärtig laufende Befreiungsversuch des Euro lockt Spekulanten an. Sie werden dieses Mal allerdings auf einen stärkeren Euro wetten und damit die von der SNB hinterlassene Lücke schließen.