Der Euro-Franken-Kurs ist inmitten einer Trendwende nach oben. Und die hat es in sich: Der Euro steht vor einer mehrmonatigen Ausreißer-Phase. Sie erlaubt ihm ein Anstieg bis auf 1,08, ehe der Schweizer Franken seinen Platz als Primus inter pares wieder einnimmt.
Ausschlaggebend für den positiven Euro-Ausblick ist der Wochenschlusskurs von 1,0330 Franken. Er liegt über sämtlichen Schlusskursen seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs. Überdies signalisiert die bullische Wochenkerze zusammen mit der vorherigen Umkehr-Kerze: Die Käufer des Euro haben die Oberhand gewonnen.
Im Fachjargon spricht man von einem Änderung der Always in Direction: Aus Euro-Verkaufen wird Euro-Kaufen. Seine Always in Direction zu ändern, versuchte der Euro bereits Ende Januar 2022. Auch damals gelang es ihm die dafür notwendigen zwei bullischen Wochenkerzen zu bilden. Dann kam jedoch der Ukraine-Krieg.
Dieses Mal sieht es besser aus: Das hängt auch mit dem Absturz unter die Parität zusammen. Als der Euro-Franken-Kurs Anfang März 2022 auf ein 7-Jahrestief bei 0,9970 abstürzte, brach er aus dem Trendkanal nach unten aus. Einem solchen Ausbruch nach unten folgt oft ein Ausbruch am oberen Ende.
Der Euro dürfte daher in dieser oder der nächsten Woche auf etwa 1,0420 Franken steigen. Anschließend könnte es noch höher gehen und bis August/September 2022 ein Kursniveau von knapp 1,08 erreicht werden. Die Chancen stehen nicht schlecht, dass sich die dafür notwendigen Gerüchte über eine vorzeitige EZB-Leitzinserhöhung in den kommenden Wochen einfinden werden.
Umgekehrt gilt: Sollte dem Euro eine Ausreißer-Phase mit merklichen Kursgewinnen verwehrt bleiben, käme er nicht über 1,05 hinaus. Aber auch das wäre ein gewisser Erfolg, als als es Anfang 2022 für 1 Euro 1,04 Franken gab.