Putin-Putsch und 1€ = 0,90 Fr wird wahrscheinlicher
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Putin-Putsch und 1€ = 0,90 Fr wird wahrscheinlicher

Der Ausblick für den Euro hat sich im zweiten Quartal eingetrübt. Wegen der hohen Rohstoffabhängigkeit vom imperialistischen Russland knistert es im Gebälk der Eurozonen-Wirtschaft. Ein etwaiger Sturz der russischen Präsidenten würde den Euro erst einmal ins Mark treffen.

Eine Befestigung über 1,02 schlug fehl, wobei sich die Marke bei 1,04 als unüberwindbarer Widerstand für den EUR/CHF-Kurs herausstellte. "Die Rezession beginnt", meldet das Beratungsunternehmen Sentix. Es müsse in den nächsten Monaten von einer schrumpfenden Wirtschaftsleistung der Eurozone ausgegangen werden, sagen die Konjunkturforscher.

Eine Verschlimmerung des Ukraine-Kriegs würde zu einem stärkeren Schweizer Franken führen. "Die Wahrscheinlichkeit dafür ist relativ hoch", sagt Raiffeisen Salzburg. Dieser Ausblick wird von einer Aussage des früheren russischen Präsidenten Medwedew untermauert: Am Ende werde man sich nur noch mit Gewehren im Anschlag gegenüberstehen, warnt er die Europäer.

Die russische Wirtschaft ist zwar nicht sonderlich groß. Ihr Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist so hoch wie das Spaniens. Das BIP der Schweiz ist halb so groß wie das des riesigen Russlands. Gleichwohl hat Russland mit seinen Rohstoffen einen großen wirtschaftlichen Hebel über Europa.

Euroländer wie Deutschland und Österreich müssen sich neue Rohstofflieferanten im Nahen Osten, Lateinamerika und Afrika suchen sowie bestehende Geschäftsbeziehungen mit den USA, Kanada und Norwegen ausbauen. Das wird Jahre dauern, wobei man nicht ausschließen kann, dass Russland in der Zwischenzeit mit einem neuen Präsidenten zur Räson kommt.

Für den Euro wird es holprig: Bricht die Rezession über der Eurozone herein, kann man eine diesjährige Leitzinserhöhung der Europäischen Zentralbank (EZB) endgültig an den Nagel hängen. Die Inflation wird sich trotz Rezession nicht deutlich senken lassen. Das ist ein sehr guter Nährboden für einen weitere Aufwertung des Schweizer Franken.

Zum Thema: Deutschland hämmert Sargnagel in den Euro

In Südafrika hatte es drei Jahre gedauert, um das Apartheid-Regime in die Knie zu zwingen. 1986 verhängten USA, damalige EG und Japan Wirtschaftssanktionen gegen das Land. Die Schweiz machte seinerzeit nicht mit. Sie setzt aber die Sanktionen des Westens gegen Russland weitgehend um.

Ausblick

Es lässt sich nicht ausschließen, dass ein mutiger Oberst oder General das Putin-Regime putscht und das sinnlose Töten in der Ukraine beendet.

Während eines Putsch würde der Schweizer Franken stark aufwerten. Alsbald geklärt ist, dass der neue politische Führer die Atomwaffen Russlands unter Kontrolle hat, wäre die Zeit für eine ausgewachsene Erholung des Euro gekommen.

Bleibt Putin, dürfte der Euro-Franken-Kurs von extremen Kursausschlägen irgendwo zwischen 0,90 und 1,10 verschont bleiben. Ein langsamere Talfahrt auf 0,95-1,00, wäre aber angezeigt. Wenn sich die Eurozone in der zweiten Jahreshälfte dann aus der Rezession befreit, dürfte der Euro zum Franken wieder auf oder etwas über Gleichstand notieren.