Zwar sinkt der Eurokurs zunächst auf 1,0190 Franken. Doch dann kommt eine plötzliche Kehrtwende. Die Abwärtsgefahren für den Euro sind dank eines Wochenschluss von 1,0260 erst einmal gebannt.
Die schwarze Todeskerze (siehe unten), die ein Rückfall auf die Parität angezeigt hätte, wird in letzter Sekunde verhindert. Stattdessen steht ein erneuter Anstieg auf knapp 1,04 im Raum.
Dort war der Euro im März und April dreimal gescheitert. Gelänge ihm im vierten Anlauf diese hartnäckige Widerstandszone zu knacken, dürfte es im Sommer zu einem Anstieg auf 1,06 Franken kommen.
Donnerstagvormittag: 7,5% Inflation statt 1 Euro = 1,0750 CHF
Der Anstieg des Euro zum Schweizer Franken in der letzten Woche stellt sich als Rohrkrepierer heraus. Franken-Fans greifen NICHT ins steigende Messer. Statt einer weiĂźen Wochenkerze gibt es eine schwarze Todeskerze fĂĽr den Euro.
Frühestens im Juli sei der Zeitpunkt, "sich die Zinsen und eine Erhöhung dieser Zinsen anzuschauen", sagte EZB-Chefin Lagarde gestern. Gleichzeitig reklamierte die Französin ohne rot zu werden sich an die Verträge von Maastricht zu halten.
"Es ist unsere Pflicht und unser Auftrag, sicherzustellen, dass die Preisstabilität tatsächlich erhalten bleibt." Das sagte ausgerechnet Lagarde, die die Inflation mit ihrer Geldpolitik von Rekordhoch zu Rekordhoch hochschießen lässt.
UnglaubwĂĽrdiger geht es nicht mehr, schlussfolgert der EUR/CHF-Kurs und geht auf Sinkflug.
Mittwochmittag: Zinserhöhung oder Talfahrt
Devisenhändler zaudern: Hin- und hergerissen zwischen den guten Vorgaben aus der letzten Woche und der dieswöchigen schlechten Stimmung an den Finanzmärkten gehen sie auf Nummer sicher. Der Schweizer Franken profitiert.
Der Euro-Franken-Kurs purzelt von seinem am 21. April bei 1,0360 erreichten Hoch auf 1,0220. Dabei dürfte auch eine Rolle spielen, dass Russland plötzlich seine Gaslieferungen an Polen und Bulgarien stoppt.
"Der Euro wird vor allem aufgrund des Ukraine-Kriegs belastet", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. Laut der Thurgauer Kantonalbank mehren sich die Stimmen, die von einer Leitzinserhöhung der EZB bereits im Juli ausgingen.
Eine solche Zinserhöhung ist der letzte Strohhalm, nach dem der Euro greift. Heute werden sich EZB-Chefin Lagarde und ihr Chefvolkswirt Lane aller Voraussicht nach zu dem Thema äußern.
Dieses Duo Infernale hat die Euro-Verträge von Maastricht, in denen klipp und klar steht, dass sich die EZB ausschließlich um stabile Preise (nicht um günstige Finanzierungskonditionen etc.) zu kümmern hat, gebrochen.
Das erinnert an den Stabilitäts- und WachstumspaktN Auch diesen vertraglichen Vereinbarungen sind Frankreich, Italien und Spanien nie nachgekommen. Nun legen die EZB-Vertreter dieser Staaten die Axt an die Preisstabilität an.
Freitagvormittag: Bei Tagesschluss 1,0280 wird's eng
Der Eurokurs hat trotz guten Vorgaben den aufsteigenden Ast verlassen und gibt auf 1,03 Franken nach. Ist die Erholung des Euro damit am Ende? Oder geht es nach dem Wochenende, wenn Macrons Wiederwahl sicher ist, wieder nach oben?
Das Wachstum im Euroraum hat sich trotz massiver Sanktionen gegen Russland im April beschleunigt. Im Dienstleistungssektor läuft es ziemlich gut, zeigen die von Devisenakteuren hoch gewichteten Einkaufsmanager-Daten von S&P Global.
Der Euro-Franken-Kurs nutzt die guten Vorgaben allerdings nicht, um über 1,04 zu gehen. Auch eine gute Nachricht von der Europäischen Zentralbank (EZB) helfen nicht. EZB-Vize de Guindos signalisiert eine Zinserhöhung bereits im Sommer.
Ausblick
Entweder am Devisenmarkt will man noch abwarten, bis die Wiederwahl von Macron in Frankreich unter Dach und Fach ist. Der Euro wĂĽrde dann am Montag erneut auf Anstiegskurs gehen.
Oder die Gemeinschaftswährung hat mit ihrem Anstieg von 1,0090 Franken am 13. April auf 1,0375 Franken am 21. April bereits das Maximale heraus geholt. Ein heutiges Tagesschlus von 1,0280 oder tiefer spräche für Letzteres.
Donnerstagnachmittag: Euro profitiert von guten News
FĂĽr Frankreichs Euro-Gegnerin Le Pen geht es sich nicht aus. Der Euro honoriert das von Amtsinhaber Macron gewonnen TV-Duell mit einem Anstieg auf 1,0370 Franken.
Sämtliche gute Nachrichten für den Euro dürften nun jedoch raus sein. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hatte sich zuvor als Inflationslemming positioniert und damit den Franken bereits etwas abgeschwächt.
Im März stand einer jährlichen Inflation von 6,8% in Österreich und 7,5% in Deutschland eine Geldentwertung von nur 2,4% im Schweizer Franken gegenüber.
Der noch einmal über den schlimmsten Erwartungen liegende Anstieg der deutschen Erzeugerpreise (+30,9%), einem Vorboten der Verbraucherinflation, zeigt: Im Gegensatz zum Schweizer Franken ist der Euro eine Weichwährung.
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Franken-Kredit oder Euro-Kredit? Die WĂĽrfel sind gefallen
Donnerstagvormittag: Inflationssorgen allgegenwärtig (14.04.21)
Der Euro hat einen Versuch des Schweizer Franken ihn auf die Parität zu drücken, ausgekontert. Der EUR/CHF-Kurs steigt recht deutlich von 1,0080 auf 1,02.
Laut der Credit Suisse kann sich der Euro allerdings nicht in Sicherheit wiegen. Die đź”—aktuellen Kursziele der Schweizer GroĂźbank liegen bei 0,9970 und 0,9830.
Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte heute an ihrem Mantra, die Zinsen nicht zu erhöhen, festhalten.
Die Inflation im Euroraum lag zuletzt bei 7,5% und damit dreimal so hoch wie in der Schweiz. Das spricht dafĂĽr, dass der Euro erneut in die Mangel genommen wird.
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Das Beste fĂĽr den Schweizer Franken kommt noch
Mittwochvormittag: Lauter Kardinalfehler – extrem unzuverlässig
Deutschland war einmal der Stabilitätsanker schlechthin für den Euro. Davon kann inzwischen keine Rede mehr sein. Bundespräsident Steinmeier darf nicht nach Kiew. Er ist dort unerwünscht. Kanzler Scholz hat von seiner großspurig angekündigten Aufstockung des deutschen Wehretats schon wieder Abstand genommen.
Auch der Devisenmarkt hat mit Deutschland noch ein Hühnchen zu rupfen. Steinmeier zeichnete den früheren EZB-Chef Draghi mit dem Bundesverdienstkreuz aus. Damit dürfte er so daneben gelegen haben wie mit seiner Einschätzung Putins.
Auch das holt Steinmeier jetzt ein, stellt sich doch die vermeintliche Euro-Rettungspolitik des Italieners als Inflationsdesaster heraus. Deutschland hat über 7% Inflation. Es pfeift auf Geldwertstabilität wie noch nie in seiner Nachkriegsgeschichte. Die Bundesregierung heizt die Inflation sogar weiter an.
Dienstagmittag: EUR/CHF vor zweitem Rücksetzer unter Parität
Der Euro-Franken-Kurs nähert sich der Parität. Aktuell notiert die Devisennotierung bei 1,0140. Das ist der tiefste Stand seit fünf Wochen.
Österreichs Bundeskanzler Nehammer ist aus Moskau mit leeren Händen und wenig Hoffnung auf Frieden heimgekehrt.
Die Akteure am Devisenmarkt haben Anstiege auf 1,02 genutzt, um sich von Euro-Beständen zu trennen. Das verraten die Kerzen der letzten vier Handelstage.
Es wird also wieder einmal eng fĂĽr den Euro. Im Raum steht aktuell ein RĂĽckfall des EUR/CHF-Kurses auf 0,9980 bis Ende April.
Freitagmorgen: Putin wird auf Nato-Gebiet Blut vergieĂźen
Dass die EU im Krieg ist, wollen die Politiker nicht zugeben. Dem Devisenmarkt, der in solchen Zeiten auf den Schweizer Franken zurĂĽckgreift, ist das allerdings nicht verborgen geblieben.
Putin sehe sein Land im Krieg mit Amerika und Europa, sagt Michail Chodorkowski dem Finanzdienst Bloomberg. Der Westen verschärfe Sanktionen gegen Moskau, liefere Waffen an Kiew und bilde das ukrainische Militär aus.
Moskau glaube nicht, dass die Nato die baltischen Staaten verteidigen werde, meint der frühere Yukos-Chef. Bei einem solchen Angriff sei Putin davon überzeugt, dass die Nato zusammenbräche und die US-Hegemonie zurückginge.
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Donnerstagmittag: Euro auf Talfahrt
Es wird zu einem erneuten Abrutschen der Euro-Franken-Rate unter den Gleichstand (Parität) kommen. Argumente für eine Aufwertung des Euro sind nicht stichhaltig.
"Es deuten sich jedoch weitere hohe Bewertungen des Franken an, so dass in Zukunft die Parität durchaus wieder durchbrochen werden dürfte", sagt der Schweizer Vermögensverwalter Lombard Odier Investment Managers.
Der Krieg in der Ukraine dürfte laut US-Präsident Biden noch lange andauern. Ob die Zuflüsse in den Schweizer Franken mit zunehmende Dauer abnehmen, was für den Euro ein Anstiegsfenster aufstoßen würde, muss bezweifelt werden.
Seit vier Jahren ist die Euro-Franken-Rate in einem Abwärtskanal. Ein Anstieg ist zwar möglich. So kletterte der Euro zwischen April 2020 und März 2021 von 1,05 auf 1,1150. Dafür braucht es aber eine Bodenbildung.
Und die ist noch nicht in Sicht. Anders sähe es aus, würde der Kurs zum zweiten Mal unter die Parität sinken und danach erneut kräftig hochprallen.
Mittwochmorgen: Energieembargo nach Italien-Schwenk nun doch
Die Euro-Franken-Rate sinkt mit 1,0130 auf den tiefsten Stand seit einem Monat. Es wird eng für Deutschland und Österreich. Italien hat umgeschwenkt und seine Bereitschaft erklärt, die russischen Öl- und Gasimporte komplett zu stoppen.
"Eine deutliche Rezession in Deutschland wäre dann kaum zu vermeiden", sagt Deutsche-Bank-Chef Sewing.
Eine Leitlinie deutscher Nachkriegspolitik war stets: Wenn wir in Europa mit Geld den Frieden sichern können (dazu zählt auch eine kriegerische Auseinandersetzung zu verkürzen), machen wir das.
Fakt ist: Dreht man den russischen Machthabern den Geldhahn aus dem Öl- und Gasgeschäft zu, mindert das ihre Fähigkeit Krieg zu führen.
Das Energieembargo und ein etwaiger Putin-Putsch sind zwei riesige Unsicherheitsfaktoren für den Euro. Sollte eines oder gar beides eintreten, dürften die Tage der Euro-Franken-Rate über der Parität erst einmal gezählt sein.
Montagmorgen: Es sieht nicht gut aus fĂĽr den Euro
Der Schweizer Franken profitiert von der Ankündigung der EU neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Auf dem Tisch liegt nun auch ein Gasstopp, mit dem sich die EU-Länder wirtschaftlich sehr tief ins eigene Fleisch schnitten.
Allerdings ist die Bereitschaft das in Kauf zu nehmen angesichts Kriegsverbrechen russischer Militärs groß. Der Euro-Franken-Kurs sinkt auf 1,02. Vor einer Woche, als die Gräueltaten noch nicht bekannt waren und es Fortschritte bei den Verhandlungen über einen Waffenstillstand gab, kletterte der Wechselkurs auf 1,04.
Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht sagte im ARD:
"Im Kreise der EU-Minister mĂĽsse ein Stopp der Gaslieferungen miteinander besprochen werden."
Dieser Gasstopp könnte den Euro-Franken-Kurs zum zweiten Mal auf den Gleichstand sinken lassen. Aus charttechnischer Sicht wird es bei einem Tagesschlusskurs unter 1,02 für den Euro brenzlich.