Das Tauziehen zwischen den Euro und dem Schweizer Franken tritt in die entscheidende Phase ein. Die Euro-Fans wollen den Wechselkurs ruckartig auf 1,05 bringen. Umgekehrt wird ein Schuh draus, sagt die Anhängerschaft des Schweizer Franken und peilt einen EUR/CHF-Kurs von 1,0150 an.
Mit Thomas Jordan will man sich als Euro-Fan lieber nicht anlegen. Der Präsident der Schweizerischen Nationalbank (SNB) kündigt eine Straffung der Geldpolitik an. Die SNB werde dem Anstieg der Inflation nicht tatenlos zusehen, signalisiert der oberste Währungshüter der Schweiz.
Mit Jordan im Rücken hat es der Schweizer Franken leicht sich gegenüber dem Euro zu behaupten. Da hilft es auch nichts, dass die Chefin der Europäische Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, ebenfalls höhere Zinsen in Aussicht stellt. Jordan ist um ein Vielfaches glaubwürdiger als Madame Irrtum.
Aus charttechnischer Sicht könnte der EUR/CHF-Kurs bis Mitte/Ende Juni 2022 auf etwa 1,0160 sinkt. Gegenwärtig ist die Devisennotierung in einer Seitwärtsbewegung zwischen 1,0240 und 1,0330. Die Euro-Fans haben hingegen einen Ausbruch nach oben im Auge mit einem Anstieg auf 1,04.
Zünglein an der Waage ist die Stimmung an den Finanzmärkten. So rechnet die Barclays Bank mit einer anhaltend hohen Risikoaversion aufgrund der schwachen Weltwirtschaft. Der Schweizer Franken werde daher gegenüber dem Euro aufwerten, ist sich das Geldhaus sicher.
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