Auch wenn der Euro in den letzten Wochen 6% verloren hat und der Schweizer Franken mit seiner Aufwertung längst nicht am Ende ist, sieht es kurzfristig nach einer Stabilisierung aus. Wird die Parität zurückerobert?
Der Eurokurs startet den Stabilisierungsversuch bei 0,9875 Franken – dem vorläufigen Ende eines Sinkflugs, der Mitte Juni bei 1,0480 begann. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) war Verursacherin des Rückgangs.
Ende Januar 2015 hatte sich der Kurs bei 0,9800 stabilisiert, um danach deutlich zu steigen. Der damalige Paukenschlag des SNB (Aufhebung des Mindeskurses) war um ein Vielfaches gewaltiger als die gerade vorgenommene Zinserhöhung.
Damals war das Anstiegspotenzial des Euro hergeleitet aus der Mittelwertrückkehr (Mean Reversion) mit 1,09 Franken recht hoch. Vor dem Mindestkurs-Aus gab es für 1 Euro 1,20, danach 0,98 Franken.
Dieses Mal ist es geringer. Addiert man 1,0480 und 0,9875 und teilt das Ergebnis durch zwei, erhält man ein Mean-Reversion-Kursziel von 1,0178. Und selbst dieses Ziel ist recht hoch und kurzfristig nicht in Reichweite.
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Tatsächlich gibt das Treppenmuster (Stairs Pattern) in den nächsten Tagen nur einen Anstieg des Euro auf 0,9980 Franken her.
Nachdem der EUR/CHF-Kurs das erste Swing Low Ende Juni bei 1,0050 durchbrach, folge ein Rückgang um 1,04% und die Bildung des zweiten Swing Low bei 0,9945.
Das zweite Swing Low wurde am 5. Juli durchbrochen, woraufhin es um 0,75% auf 0,9875 runterging. Der schwächere prozentuale Rückgang ist ein Indiz für eine Verlangsamung der Talfahrt und kündigt eine Gegenbewegung (Pullback) an.
Kursziel eines solchen Pullback ist die Mitte der letzen Treppenstufe, also 0,9980. Zeithorizont: Frühestens Freitagnachmittag oder Montag/Dienstag der nächsten Woche.