Die Flucht aus dem Euroraum in die Schweiz setzt sich fort, und so sinkt der Euro auf 0,9760 CHF. Das ist der tiefste Stand seit siebeneinhalb Jahren. Jetzt ist Platz für noch tiefere Kurs: Bei 0,9650 kann es der Euro dann erneut probieren.
Auch wenn der Breakout noch nicht in trockenen Tüchern ist, so sieht es aktuell sehr danach aus, dass die Marke bei 0,98 reißen wird. Die nach dem Mindestkurs-Aus vor siebeneinhalb Jahren etablierte Unterstützung ist so gut wie hinüber.
Damit sinkt die Wahrscheinlichkeit für ein Aufbäumen des Euro zusammen mit einer Rückeroberung der Parität im August merklich. Der Devisenmarkt schafft Fakten: 1 Euro = 1 Schweizer Franken rückt in die Ferne.
Im Gegensatz zu früheren EUR/CHF-Abstürzen gab es dieses Mal Devisenexperten, die das Ganze haben kommen sehen:
- Von einer "Ausweitung des Abwärtsrends" auf 0,96 sprach die Credit Suisse Mitte Juli.
- Die Deutsche Bank hatte Ende Juni ihre Halbjahresprognose für den EUR/CHF auf 0,95 gesenkt.
Aus charttechnischer Sicht verschafft ein Breakout bei 0,98 Platz für eine Talfahrt auf 0,9650. Dort angekommen werden die, die den Euro verkauft und den Franken gekauft haben, Gewinne mitnehmen.
Sie kaufen den Euro dann quasi zum Ramschpreis zurück, was eine leichte Gegenbewegung auf 0,97-0,98 zur Folge hätte. Das ist insofern wichtig, als es sich bei dieser Gruppe nicht um frische Käufer handelt, die in den Euro Vertrauen haben.
Entsprechend wäre dann auch dieses Aufbäumen des Euro zum Scheitern verurteilt und es liefe auf ein neues Rekordtief bei 0,95 hinaus.