1 Euro = 0,9690 CHF. Mit diesem Rekordstand zeigt der Schweizer Franken, dass er überhaupt nicht daran denkt, aufzuhören stärker zu werden. Der Euro versucht nach einem rettenden Strohhalm zu greifen.
"Noch hält der Euro bei 97 Rappen stand", berichtet die St.Galler Kantonalbank vom Devisenmarkt. Es dürfte aber nur eine Frage der Zeit sein. Denn die auf Trendfolge getrimmten Handelssysteme drücken den EUR/CHF-Kurs immer tiefer runter.
Der kurzfristige Abwärtstrend ist extrem robust: Als er am 9. Juni 2022 begann, gab es für 1 Euro 1,0515 Franken. Neun Wochen später hat der Franken zum Euro um sieben Prozent aufgewertet.
"Der Schweizer Franken könnte, solange die EZB weiterhin zauderhaft reagiert, weitere Kurszuwächse verbuchen", meint die VP Bank aus Liechtenstein. "Auch dass eine mögliche Energiekrise in Europa droht, lastet auf dem Euro."
Eine Rückkehr zu einem Wechselkurs von 1 zu 1 ist möglich. Die Tür ist noch nicht endgültig zugeschlagen. Tatsächlich könnte der Eurokurs sogar auf 1,02 Franken hochschießen.
An dieser Stelle ist eine wichtige charttechnische Marke. Sie sollte noch einmal getestet werden. Dieser Test würde den Euro bis Jahresende auf 1,02 Franken steigen lassen.
Damit das gelingt, muss sich der Euro stabilisieren. Würde er seine Talfahrt in den kommenden Wochen fortsetzen, geriete 1,02 außer Reichweite. Er müsste sich dann mit einer Gegenbewegung auf 0,9960-1,0040 begnügen.