Ein Protest des Euro gegen die Übermacht des Schweizer Franken ist zunächst erfolgreich, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf knapp 0,97. Dann kommt es zu einem abrupten Ende. Der Franken hält den Euro vier Rappen von der Parität fern. Weniger als ein Rappen sind es bis zu einem neuen Rekordtief.
Fundamentaldaten zu analysieren, und aus ihnen eine kurzfristige Bewegung des EUR/CHF-Kurses in die eine oder andere Richtung abzuleiten, ist wie Kaffeesatz lesen. Zum Thema Inflation, Leitzinsen und die durch Energieknappheit bedingten Rezessionsgefahren ist alles gesagt und längst im Wechselkurs eingepreist.
Die Charttechnik zusammen mit der Analyse der täglichen Handelskerzen (Price Action) ist zuverlässiger.
Nach einem Rückfall auf ein Rekordtief bei 0,9550 am 23. August erholte sich der Euro. Er stieg bis zum Nachmittag des 26. August auf 0,9675 (+1,3%). Dieses Niveau konnte er nicht halten. Der Schlusskurs war 0,9626.
Das Aufwärtspotenzial des Micro Double Bottom ist aufgebraucht. Das Breakout nach oben schlug fehl.
Bei der Tageskerze vom Freitag handelt es sich um eine Outside-Kerze. Ihr Hoch ist höher, ihr Tief tiefer als die Extrempunkte der Kerze vom Donnerstag. Zwar ist die Kerze weiß, und zeigt damit, dass die Euro-Käufer die Oberhand hatten.
Allerdings ist ihr Erfolg dürftig, als der Schlusskurs mit 0,9626 nur leicht über dem Eröffnungskurs von 0,9608 liegt. Überdies ist der Schlusskurs unter dem Mittelpunkt der Kerze. Das ist ein Indiz dafür, dass die Verkäufer des Euro dabei sind die Oberhand zurückzugewinnen.
Ausblick
Für die nächste Woche wird ein Rückgang des EUR/CHF-Kurses auf ein neues Rekordtief angezeigt. Fällt der Kurs ein Pip (ein Hundertstel Rappen) unter das Tagestief vom Freitag bei 0,9601, wird ein Verkaufsignal ausgelöst. Spekulative Handelssysteme wetten dann auf den nächsten Schub nach unten.
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