Die beste Währung der Welt wird immer beliebter, und so nimmt der Schweizer Franken Kurs sich auf 0,94 per 1 Euro aufzuwerten. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) begrüßt den starken Franken.
"In Deutschland verliert das Ersparte jetzt mehr als doppelt so rasch an Wert wie in der Schweiz", schreibt die Wirtschaftswoche mit Blick auf den Inflationsunterschied. Der Schweizer Franken sei traditionell eine starke Währung.
Das Aufbäumen des Euro war kurz und blutleer: Zwischen 29. Juli und 5. August stieg der Euro von 0,9700 auf 0,9800. Inzwischen geht es wieder abwärts. Charttechnisch ist bis Mitte August Platz auf 0,9650.
Anschließend dürfte es weiter auf 0,94 gehen.
"Das hohe Inflationsniveau deutet darauf hin, dass die SNB eher bereit sein wird, eine Aufwertung des Frankens zu tolerieren als eine Abwertung", sagen die Devisenexperten der Commerzbank.
CHF-Triebfedern
Notenbankchef Thomas Jordan will sich nicht auf europäische Verhältnisse einlassen. Auf Geldwertstabilität zu pfeifen, so wie es die Kollegen von der EZB tun, ist für ihn keine Option.
Vielmehr legt sich die SNB ins Zeug die bereits im internationalen Vergleich mit 3,4% tiefe Schweizer Inflation auf 2% zu drücken. Dafür setzt sie drei Instrumente ein:
- Leitzinserhöhungen: Die SNB hob die Zinsen im Juni um 0,50% an. Im September und Dezember werden weitere Schritte folgen.
- Bilanzsumme: Die mit Euro-Devisenreserven aufgeblähte Bilanzsumme wird verkleinert. In dem die Euros wieder verkauft werden, kommt es zu einer restriktiveren Geldpolitik, was das Ziel die Inflation auf 2% zu drücken, unterstützt.
- Starker Franken: Eine Aufwertung zu Euro und US-Dollar bekämpft die Inflation über die Importschiene. Waren und Rohstoffe aus dem Ausland verteuern sich wegen des starken Frankens nicht so sehr wie im Euroraum.