Die Schweizerische Nationalbank (SNB) packt eine XXL-Zinserhöhung um 0,75% mit Euro-Stützungskäufen in Watte. Ergebnis: Anstatt zu sinken, kommt es zu einem steilen Anstieg des Eurokurses auf 0,98 Franken.
Hinter der kuriosen Abschwächung des Frankens kann eigentlich nur die SNB stecken. Sie dürfte den USD/CHF-Kurs nach oben gepusht haben und bekam damit einen höheren EUR/CHF-Kurs auf dem Silbertablett serviert.
Weil sich die anderen Hauptwährungen gegenüber dem US-Dollar erholen, ist die plötzliche Abschwächung des Frankens zum Dollar höchst verdächtig. Möglicherweise hat SNB-Chef Thomas Jordan die Gunst der Stunde genutzt.
Japans Notenbank interveniert aktuell ebenfalls am Devisenmarkt. Da fällt es dann nicht so auf, dass auch die Schweiz wieder einmal Wechselkurse manipuliert. Solche Eingriffe sind innerhalb der G7 verpönt.
EUR/CHF-Ausblick
Kommt die SNB damit durch und erklimmt der Euro den Gleichstand zum Franken? Aus charttechnischer Sicht muss man das klar verneinen. Der Ausbruchsversuch aus dem Abwärtskanal dürfte scheitern.
Anschließend fällt der EUR/CHF-Kurs entweder auf ein höheres Tief (HT) bei etwa 0,9490-0,9530 oder auf ein tieferes Tief (TT) bei ca. 0,9400.
Ziel der SNB, die den Franken als unterbewertet zum Euro ansieht, dürfte ohnehin nicht gewesen sein eine Wechselkurssituation 1 Euro = 1 Schweizer Franken herzustellen.
Vielmehr wird es ihr darum gegangen sein, einen Absturz Richtung 0,90 zum jetzigen Zeitpunkt zu verhindern. 2023 dürfte sie dann bereit ein solches Kursniveau zu akzeptieren.
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