Der Euro hat sich in den vergangenen Wochen gegenüber dem Schweizer Franken stabilisiert. Parallel dazu gingen die hohen Kursausschläge (Volatilität) zurück. Der Eurokurs notiert bei 0,98 Franken. Er ist damit in einer guten Ausgangslage für einen Angriff auf die Marke bei 1 zu 1.
Bereits zwei Abwärtstrendlinien hat der Euro geknackt: Die erste Ende August. Daraufhin kam es zu einem Anstieg auf 0,9860 Franken. Die zweite verletzte er Anfang Oktober. Es folgte ein Anstieg auf 0,9810. Flacher werdende Abwärtstrendlinien sind ein Indiz für einen Übergang in eine Seitwärtsbewegung.
Die Schweizer Wirtschaft wird laut dem Konjunkturforscher Jan-Egbert Sturm einen schwachen Winter haben. Eine Rezession könne man aber ausschließen, erklärt der Direktor der Konjunkturforschungsstelle (KOF) in Zürich in der Sonntagszeitung. Die für den Euro-Franken-Kurs wichtige Inflation werde im nächsten halben Jahr bei 3-3,5% liegen.
Die Eurozone kommt nicht so glimpflich davon. Man müsse sich vor negativen Überraschungen bei Wachstum und Inflation wappnen, warnt Christine Lagarde, Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Inflation werde man in den nächsten zwei Jahren nicht auf 2% zurückführen können. Auf den Immobilienmärkten gibt es laut der Französin "erhöhte Verwundbarkeiten".
Ergebnis
Weil die Eurozone 2023 bei Wachstum und Inflation schlechter bleibt als die Schweiz, fehlt dem Euro das Fundament für eine Aufwärtstbewegung. Es steht zu befürchten, dass trotz den zwei verletzten Abwärtstrendlinien immer noch genügend Schweizer-Franken-Käufer präsent sind. Sie werden versuchen den Franken bei 1,00-1,02 per 1 Euro günstig zu kaufen, als laut ihrer Einschätzung das Tief bei 0,94 nicht das Ende der Fahnenstange (der Euro-Schwäche) darstellt.