"Frankenstärke wird wegen der dämpfenden Wirkungen auf die Inflation weiterhin toleriert, sofern die Kursveränderungen nicht zu schnell passieren", erläutert die Deutsche Bank die Währungspolitik der Schweizerischen Nationalbank (SNB).
Die Wirtschaft im Euroraum ist dabei sich zu erholen. Sowohl der Einkaufsmangerindex für die Privatwirtschaft als auch die Konsumentenstimmung haben sich im November überraschend deutlich aufgehellt.
Kapital schlagen aus den neuen, erfreulichen Konjunkturdaten kann der Euro nicht. Statt auf oder über 1,00 CHF zu steigen, muss er sich mit einem Level von 0,98 CHF begnügen.
Die Verkleinerung des Zinsunterschieds zwischen Italien und Deutschland habe die Stärkephase des Euro zum Quartalswechsel untermauert, kommentiert Société Générale den vergangenen Anstieg von 0,94 auf 0,9960 Franken.
Auch hier ist die Abreifungsspitze erreicht. Bei den Kursen der gerne kriselnden italienischen Staatsanleihen dürften die Hochs drin sein. Sollten die Kurse wieder sinken und ihre Zinskupons im Gegenzug steigen, würde das einen tieferen EUR/CHF begünstigen.
"Die Schweiz wird ihre Inflation wahrscheinlich erfolgreich in den Griff bekommen", heißt es in einem Devisenkommentar auf wechselstube.ch. Präsidentin Lagarde von der EZB scheine weniger erfolgreich.
Mittelbare Einflussfaktoren wie der Raketeneinschlag in Polen, die Verluste der SNB und der Zwist zwischen Bern und Brüssel spielen für die Kursfindung des EUR/CHF keine Rolle.
Der Devisenmarkt ist dabei seinen Kanon auf den Schweizer Franken anzustimmen. Die strukturell niedrige schweizerische Inflation und der unnachgiebige EUR/CHF-Abwärtstrend singen sich ein.