Der Euro klettert in zweieinhalb Monaten von 0,95 auf 0,99 Franken. Daraufhin sehen sich Banken veranlasst die Kursentwicklung des Schweier Franken zu untersuchen. Sie finden heraus, dass der Franken zum Euro unterbewertet ist.
Merkliche Kursgewinne gegenüber dem US-Dollar stärken zum einen das Selbstvertrauen des Euro. Zum anderen lassen sie den Euro-Franken-Kurs von der Parität träumen. So klettert der Euro-Dollar-Kurs auf 1,06 – nach 0,97 im September.
"Franken ist gemäß Kaufkraftparität ggü. dem Euro unterbewertet", so die Landesbank Baden-Württemberg. Deutschlands größte Landesbank rechnet damit, dass der Traum des Euro zerplatzt. Sie sieht Kurse von 0,97-0,98 in 2023.
In die gleiche Kerbe schlägt Raiffeisen Schweiz: "Für einen nachhaltigen Sprung über die Parität dürfte es angesichts der strukturellen Probleme sowie der wachsenden Rezessionsgefahr im Euroraum aber nicht reichen."
Etwas optimistischer ist die VP Bank. Die Entwicklung des Euro-Franken-Kurs sei "nicht völlig losgelöst" vom Euro-Dollar-Kurs, sagt Chefökonom Thomas Gitzel im Gespräch mit cash.ch. Man sehe den Euro-Franken-Kurs bei 0,98-1,02.
Ergebnis:
Laut neuen Einschätzungen der Landesbank Baden-Württemberg, Raiffeisen Schweiz und VP Bank werden die Kursausschläge 2023 kleiner ausfallen.
2023 sieht das Banken-Trio die Euro-Franken-Rate von 0,95-1,02. 2022 spielte sich die Kursentwicklung in einer Bandbreite von 0,95 bis 1,06 ab.