Die Devisenexperten der größten Banken der Schweiz gehen auf den Euro zu, und so canceln UBS und Credit Suisse ihre sehr tiefen EUR/CHF-Ausblicke von 0,93. Den neuen Einschätzungen zufolge rechnen sie mit 0,95-0,96 im 1. Quartal 2023.
Aktuell gibt es für ein Euro 0,98 Franken und ein paar Zerquetschte. Die Optimisten vertrauen darauf, dass die Gemeinschaftswährung gleich zu Beginn von 2023 die Parität zum Schweizer Franken einnimmt.
"Die jüngste Stimmungsaufhellung an den Finanzmärkten und die stark gesunkenen Gas- und Strompreise haben dazu geführt, dass sich EUR/CHF zeitweise bis 0,9945 erholen konnte", erläutert die Graubündner Kantonalbank.
Laut der Commerzbank kommt das Eins-zu-Eins mit Verzögerung. Sie rechnet erst im nächsten Herbst mit einem Eurokurs von 1,00 CHF. Bis dahin wird der Wechselkurs knapp unter der Parität bleiben.
Ähnlich sieht man das der Raiffeisenbank in Salzburg. Man erwarte "für die nächsten Monate Devisenkurse hauptsächlich im Bereich von EURCHF 0,9700 bis 0,9900."
EUR/CHF sitzt zwischen allen Stühlen
Die Chefvolkswirte großer US-Investmentbanken haben sich zuletzt zu Wort gemeldet, um vor einem unmittelbar bevorstehenden Börsenbeben gewarnt.
Laut dem renommierten Ökonomn Nouriel Roubini sei eine tiefe und lang andauernde Rezession ebenso unvermeidlich wie eine schwere Finanzkrise. Er spricht von der "Mutter aller Schuldenkrisen."
Beginnt es im Gebälk des Finanzsystem zu knistern, wird der Schweizer Franken zweifelsohne als krisenfeste Währung gefragt sein.
Die Optimisten wischen die Bedenken beiseite. Laut ihnen werde die Inflation merklich sinken. Danach stehe ein mehrjähriger Konjunkturaufschwung befeuert von Leitzinssenkungen der Notenbanken an. Nun wäre der Euro gefragt.
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