Freitagmorgen: High 1 und 1,01⏫ oder Double Top und 0,99⏬?
Der Eurokurs CHF steht vor wichtigen Weggabelung: (1) Entweder wird ein High-1-Kaufsignal aufgelöst, woraufhin er mindestens auf 1,0080 steigt. (2) Oder ein Double-Top-Verkaufsignal schubbst ihn unter Parität.
zu 1) EUR/CHF steigt auf 1,01 oder höher
- Der steile Anstieg von 0,9875 auf 1,0070 (+2,0%) zwischen dem 18. und 25. Januar ist ein Spike.
- Es folgt mit der News zur deutschen Panzerlieferung ein Pullback auf 0,9990. Dieser Pullback wird mit der Rückeroberung der Parität und der Bildung der Reversal-Kerze beendet.
- Steigt EUR/CHF-Kurs heute oder am Montag über das Hoch der Reversal-Kerze bei 1,0028, wird ein High-1-Kaufsignal ausgelöst und ein Anstieg auf 1,01 ist angezeigt.
zu 2) EUR/CHF sinkt auf 0,9940
- Das Hoch vom 13. Januar bei 1,0098 und das Hoch 25. Januar bei 1,0070 bilden ein Double-Top (Hochs von Double-Tops müssen nicht identisch oder fast gleich sein).
- Das Verkaufsignal dieser Double-Top-Formation wird gestern, als EUR/CHF unter das Tief der zweiten schwarzen Double-Top-Kerze bei 1,0012 fällt, ausgelöst.
- Damit ist ein Rückfall in den nächsten zwei bis vier Handelstagen auf den Untersützungsbereich bei 0,9940 angezeigt.
Wichtige Überlegung:
Ein Hauch über dem Hoch der 2. Double-Top-Kerze, bei ca. 1,0070-1,0072, liegen Stop Loss der Double-Top-Verkäufer (Euro-Shortseller). Beim Überschreiten von 1,0070 werden diese Stop Loss ausgelöst. Die Shortseller müssen jetzt Euro zurückkaufen, was den Anstieg des EUR/CHF beschleunigt.
Donnerstagmorgen: Deutsche Panzer im Krieg im Osten
Der Schweizer Franken weist den Euro nach Deutschlands Entscheidung Kampfpanzer an die Ukraine zu liefern in die Schranken. Russland spricht von einer "extrem gefährlichen Entscheidung".
Eingebettet in Nato-Staaten muss sich die Schweiz keine Sorgen machen. Von einer solch wohlbehütenden geopolitischen Lage kann der Euro nur träumen. "Diese Panzer werden brennen wie alle übrigen", sagt Kremlsprecher Dmitri Peskow.
Seine Sicheren-Hafen-Qualitäten ausspielend, drückt der Schweizer Franken den Euro auf 1,0010. Gestern stieg EUR/CHF auf 1,0070 und knackte beinahe die bisherige Höchstmarke bei 1,0098 vom Freitag, dem 13.01.
Mittwochmorgen: Wertet der Euro weitere 4% auf?
Der Eurokurs CHF ist inmitten seines fünften Tagesanstiegs in Folge. Devisenhändler sind bereit für die Gemeinschaftswährung 1,0060 Franken auf den Tisch zu legen. Müssen sie bald 4% mehr und 1,0460 bezahlen?
"EUR/CHF hält sich über Parität", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. "In der Eurozone haben sich die Frühindikatoren nach deutlichen Rückschlägen infolge des Ukraine-Kriegs zuletzt verbessert." Die VP Bank aus Liechtenstein verweist auf verbesserte Einkaufsmanagerindizes der Eurozone.
50-Tage und 200-Tage-Linie liegen unterhalb des Wechselkurses, was einen weiteren Anstieg anzeigt. Damit der Euro ein Coup landet, ist ein Durchkreuzen von 50-Tage-Linie mit 200-Tage-Linie erforderlich. Danach muss die 200-Tage-Linie, die aktuell ein leichtes Gefälle hat, auf Steigung drehen.
Dann ergäbe sich ein längerfristiges Kaufsignal für den Euro (⏬Goldenes Kreuz). Das letzte Goldene Kreuz war im August 2020 zustande gekommen. Anschließend wertete der Euro bis März 2021 um 4% gegenüber dem Schweizer Franken auf.
Montagnachmittag: Zinsanhebungen noch und nöcher
Die Stärkephase des Euro verbreitert sich, und so steigt der EUR/CHF auf 1,0030. Vergangenen Donnerstag war der Wechselkurs noch bei 0,9880. Seitdem hat die Gemeinschaftswährung 1,5% hinzugewonnen.
"Vor allem die Erwartung steigender Leitzinsen stützt den Euro derzeit", berichtet awp Finanznachrichten.
Aufsehenerregend sind die Gewinne zum US-Dollar. EUR/USD klettert auf ein 9-Monatshoch bei 1,0930, nachdem Niederlandes Notenbankchef, EZB-Ratsmitglied Klaas Knot, für Februar und März Zinserhöhungen um jeweils 0,50% ankündigt.
Der Eurokurs stieg Freitag, 13. Januar, auf 1,01 CHF. Sollte EUR/USD über 1,10 gehen, dürfte EUR/CHF erneut 1,01 erreichen.
Freitagabend: EZB und SNB auf Zinserhöhungskurs
Der Euro erobert mit zwei Nachkommastellen die Parität zurück, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 0,9990. EZB-Chefin Lagarde verspricht in Davos auf Zinserhöhungskurs zu bleiben.
Damit entkräftigt sie einen zuvorigen Bloomberg-Bericht, laut dem es innerhalb der EZB Zweifel an der Entschlossenheit gebe. Der Euro-Dollar-Kurs springt zurück über 1,08 und könnte weiter Richtung 1,10 marschieren.
Auch die Schweizerische Nationalbank (SNB) will die Zinssätze weiter heraufsetzen. Im Rahmen des WEF in Davos stellte SNB-Chef Jordan eine Zinserhöhung für die nächste Sitzung im März in Aussicht.
Die EZB wird bereits Anfang Februar erhöhen und dürfte auch auf der darauf folgenden Sitzung Mitte März anheben. Sie ist also deutlich schneller unterwegs als die SNB, was der Eurokurs CHF mit seinem erneuten Anstieg honoriert.
Donnerstagmorgen: Was für ein Anstieg – Was für ein Abstieg
Für den Eurokurs ist 1,00 CHF eine Nummer zu groß, legen sich Raiffeisen Research und Bank-Austria-Mutter Unicredit fest. Erstgenannte rechnet mit einem Absinken auf 0,96 bis März, Zweitgenannte erwartet 0,99.
Bei 0,99 ist EUR/CHF bereits. Vorausgegangen war eine mehrtägige Talfahrt. Dadurch haben sich die Gewinne des Euro der Vorwoche zur Gänze in Luft aufgelöst.
Mit dem auf dem Kopf stehende V war so nicht zu rechnen. In mindestens drei von fünf Fällen folgt auf einen steilen Anstieg ein Aufwärtskanal. Doch der Schweizer Franken hat das nicht zugelassen.
Anstatt per Aufwärtskanal auf 1,0250-1,03 zu steigen, findet sich EUR/CHF unter Parität wieder. Die Europäische Zentralbank (EZB) werde im März das Zinserhöhungstempo verlangsamen, meldet Bloomberg mit Verweis auf EZB-Kreise.
🔗Macro & Markets, Unicredit, 16.01.2023🔗Wöchentlicher Marktausblick, Raiffeisen Research, 13.01.2023
Mittwochmorgen: Goldenes Kreuz für den Euro
Der Euro ist in der Lage in einem ihm gewogenen Marktumfeld auf 1,10 Franken zu steigen, sagt Sven Schubert, Senior-Anlagestratege bei Vontobel (Quelle: Bloomberg).
50-Tage-Linie und 200-Tage-Linie hat der Eurokurs CHF bereits unter sich gelassen. Es fehlt noch der Schnittpunkt dieser beider Linien, den man Goldenes Kreuz nennt.
Das letzte Goldene Kreuz gab es nach dem Covid-Börsencrash und der Installierung des EU-Aufbaufonds (ein Schuldenvergemeinschaftungs-Instrument) Mitte 2020.
Die 50-Tage-Linie hatte die 200-Tage-Linie durchkreuzt, und in den anschließenden sechs Monaten kletterte der Eurokurs auf 1,12 CHF.
Ob dem Euro ein weiteres Miracle gegenüber dem ihm überlegenen Schweizer Franken gelingt, ist ein Extremszenario.
Die Eintrittswahrscheinlichkeit liegt lediglich bei 20-30%, auch weil der Schweizer Franken den Euro und seine Vorgängerwährungen seit Jahrzehnten runterdrückt.
Hintergrund:
Wo wird der Euro-Franken-Kurs in 5 Jahren stehen?
CHF Entwicklung 1972-2022 / Euro Kurs Prognose 2037
Dienstagnachmittag: Alarmsignal blinkt
Der Euro legt trotz merklich verbesserten ZEW-Konjunkturerwartungen den Rückwärtsgang ein, und so purzelt der EUR/CHF-Kurs auf 0,9960.
Wäre der Euro so stark wie letzte Woche, hätte er die guten Zahlen zum Anlass genommen, eins draufzusetzen. Denn der wegen des Ukraine-Kriegs befürchtete Konjunktureinbruch bleibt aus.
Seit vergangenen Freitag hat der Euro auf den Franken 1,4% verloren. Wegen dieses Verlustes steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Anstieg auf 1,01 CHF ein Strohfeuer war (siehe unten).
Bei 0,9940-0,9960 ist eine kritische Zone. Durch den steilen Anstieg des Euro auf 1,01 CHF wurde hier aus einem Widerstand eine Unterstützung.
- Hält die Unterstützung, ist ein erneuter Anstieg auf mindestens 1,00 CHF angezeigt.
- Wenn nicht, weiten sich die Verluste des Euro zum Schweizer Franken auf 2% oder mehr aus.
Montagnachmittag: Euro sinkt auf 0,95-0,98 CHF
Der Schweizer Franken holt zum Gegenschlag aus, und so rutscht der Euro zeitweise unter 1,00 CHF. Am Freitagmorgen konnten Schweizer Exporteure ihre Euro-Umsatzerlöse noch für 1,01 CHF zurücktauschen.
Laut St.Galler Kantonalbank (SGKB) handelt es sich beim Anstieg des EUR/CHF um ein Strohfeuer. Der Euro werde früher oder später wieder in Frage gestellt. Ende 2023 sei ein Eurokurs von 0,95 CHF wahrscheinlicher als einer von 1,05 CHF.
Die Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) pflichtet bei. Laut ihrem neuen EUR/CHF-Ausblick geht es auf 0,98 runter. "Franken ist gemäß Kaufkraftparität ggü. dem Euro unterbewertet", lautet die Begründung.
🔗Höhenflug des Euro, zumindest vorübergehend, SGKB/Moneycab, 16.01.2023
🔗SNB stützt Franken über Interventionen, LBBW, 10.01.2023
Freitagmorgen: Euro setzt großen Schritt
Der Euro hängt die Latte höher, und so klettert der EUR/CHF-Kurs auf 1,0080. Trotz 6-Monatshoch steckt weiter viel Dampf dahinter. Je länger der ruckartige Anstieg (Spike) dauert, um so höher wird es für EUR/CHF in der zweiten Phase gehen.
Aus charttechnischer Sicht ist es ein Leckerbissen, mit dem Eurokurs seit drei Tagen aufwartet. Ein solcher Spike ist gut prognostizierbar. Die Wahrscheinlichkeit für weiter steigende Kurse startet bei 60% und kann sogar bis auf 80% gehen.
Die große Kerze vom Mittwoch hat ein riesiges Gap¹ zwischen dem Tageshoch vom Dienstag und dem Tagestief vom Donnerstag gerissen. Dieses Gap dürfte in den kommenden Handelstagen mit einem Rückgang auf ca. 1,0010 getestet werden.
Danach wäre der Weg für den Eurokurs frei per Trendkanal-Anstieg und zwei weiteren Aufwärts-Stößen auf 1,0250 CHF zu steigen.
¹Gap (engl. Lücke): Wird oft verwendet, um auf eine deutlich über dem letzten Schlusskurs liegende Eröffnung hinzuweisen. Beispiel: Der Dax schließt am Dienstagabend bei 14.500 Punkten, der Eröffnungskurs am Mittwoch ist 15.000 Zähler. Es gibt zahlreiche weitere Gap-Varianten. Sie sind schwerer auffindbar.Donnerstagnachmittag: Ade 200-Tage-Linie
Die Kursgewinne des Euro in der zweiten Januarwoche sind die größten seit vier Monaten.
Der Schweizer Franken ist eine unattraktive Sichere-Hafen-Währung. Sie wird aufgrund des Herauswaschens des vom Ukraine-Krieg verursachten konjunkturellen Schadens momentan nicht gebraucht.
Mit zwei Nachkommastellen ist der Eurokurs bereits bei 1,02 CHF. Die aktuelle Höchstmarke liegt bei 1,0160. So viel kostete die Gemeinschaftswährung zuletzt Ende Juni 2022.
Der kräftige Anstieg über die 200-Tage-Linie ist ein weiteres Indiz dafür, dass der Euro einige Wochen, vielleicht sogar Monate, das Geschehen dominieren wird.
Donnerstagmorgen: Plötzlich ist 1,04 greifbar
Entwickelt sich die Schwäche des Schweizer Franken in den nächsten Wochen und Monaten zu etwas Permanenten ? Oder ist der Eurokurs aktuell mit 1,0030 CHF die Treppe raufgefallen?
Die Zinsen werden noch deutlich steigen müssen, kündigt dieser bunte Strauß von EZB-Vertretern an: Österreichs Notenbankchef Holzmann, sein finnischer Kollege Rehn, die deutsche Direktorin Schnabel und sogar Spaniens Notenbankchef de Cos.
"Der Euro ist mit viel Schwung in das Jahr 2023 gestartet", nimmt die Schweizer Zeitung Blick zur Kenntnis. In dieser Woche habe die Gemeinschaftswährung "stark an Wert", gewonnen.
Buy the RumorWeniger Inflation und mehr Wachstum sind die tragenden Säulen, auf denen der Eurokurs aktuell steht.
Am Devisenmarkt schießen Spekulationen ins Kraut (Buy the Rumor), wonach sich Konjunkturaussichten und Inflation für den Euroraum wesentlich freundlicher entwickeln als bislang angenommen.
Das nächste Kursziel für den Euro ist 1,02 Franken. Anschließend kann es sogar auf 1,04 hochgehen. Damit wäre die zweite Phase der Ende September 2022 bei 0,95 CHF begonnenen Euro-Erholung in trockenen Tüchern.
1,04 ist überdies ein schlüssiges Kursziel, weil der EUR/CHF-Kurs dort vor Kriegsausbruch in der Ukraine stand. Dieses Niveau ist daher anfällig für einen Test. Damit hätte der Euro dann aber auch das Maximale herausgeholt.
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Das 1. Halbjahr 2023 wird für den Euro besser als erwartet
Mittwochabend: EUR/CHF nach 6 Monaten wieder über Parität
Der Euro forciert seine Stärkephase, und so steigt der EUR/CHF-Kurs auf 1,0020. Damit endet ein sechsmonatiger Ausflug unter die Parität. Dass der Euro wie von der Tarantel gestochen in nur sieben Stunden so viel steigt, kommt völlig überraschend.
Mittwochnachmittag: Euro meint es ernst
Ein plötzlicher Anstieg katapultiert den Eurokurs auf 0,9990 CHF. Das ist der höchste Stand seit 5. Juli 2022. Es wird noch besser für den Euro. Für die kommenden Tage ist ein Anstieg auf 1,0030 angezeigt.
"Der EUR konnte sich in den letzten 24 Stunden sehr gut behaupten", kommentiert die Thurgauer Kantonalbank. "Ein Grund kann sein, dass eine namhafte US Investment Bank nun keine Rezession für den EU-Raum mehr erwartet."
Das Euro-Comeback wird von charttechnischer Seite bestätigt. Aktuell findet ein Ausbruch aus einer Seitwärtsbewegung statt. Dadurch ergibt sich ein Measured-Move-Kursziel von 1,0030-1,0040.