Die Entwicklung der Euro-Franken-Rate geht laut Devisenexperten auf 1,05 nach oben. Die wirtschaftliche Verfassung des Euroraum hat sich gegenüber dem letzten Jahr deutlich verbessert, zeigt eine aktuelle Analyse.
Für 1 Euro wurde am 30. Januar bis zu 1,0060 Franken bezahlt. Das waren knapp zwei Rappen mehr als zur Monatsmitte und 6,5 Rappen (+7%) mehr gegenüber September 2022. Kommentare der Europäischen Zentralbank (EZB) über stärkere Zinserhöhungen als in der Schweiz unterstützten den Eurokurs, sagt wechselstube.ch.
Der Euro-Dollar-Kurs (EUR/USD) sank seit letzten Donnerstag zwar von 1,0930 auf 1,0850. Aber auch hier zeigt die mittelfristige Entwicklung mit einem Plus von 14% seit September 2022 klar nach oben.
Kurzfristig untermauern robuste Konjunkturdaten den stärkeren Euro. Die Stimmung in der Wirtschaft des Euroraums hat sich zu Jahresbeginn deutlicher verbessert als erwartet, meldete die EU-Kommission gestern.
Eurokurs auf 1,05 CHF
Das wärmere Winterwetter habe sich positiv auf die Erdgasvorräte Europas ausgewirkt – und die Preise purzeln lassen. Zusammen mit den widerstandsfähig Volkswirtschaften der Euroländer unterstütze das den Euro, kommentiert die Großbank Mitsubishi UFJ (MUFG).
Angesichts der traditionellen Rolle des Schweizer Franken als Sicherer Hafen dürfte er sich weiter abschwächen, wenn Risiken für den Euroraum verringerten. Der Eurokurs habe Spielraum auf 1,05 CHF zu steigen, schlussfolgert MUFG.
Ausblick
Die Euro-Shortseller zusammen mit den Sicheren-Häfen-Käufern werden versuchen, den Eurokurs unter 1,00 CHF zu drücken. Konterkariert werden diese Bemühungen von der robusten Konjunkturentwicklung in der Eurozone
Sollte sich das Wachstum erhöhen und die Inflation wegen EZB-Zinserhöhungen merklich sinken, werden sie aber nicht verhindern können, dass Angebot und Nachfrage zu höheren Euro-Franken-Kursen ein neues Gleichgewicht finden.