Die Abwertung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken ist die schärfste seit Sommer. Die Schweizerische Nationalbank (SNB) will ihren Devisenreserven-Sumpf austrocknen.
"Falls der Schweizer Franken an Wert verliert, sind wir bereit, Devisen (Euro, US-Dollar etc.) zu verkaufen, sagte SNB-Vizedirektor Martin Schlegel am Montag. Ziel sei es Geldwertstabilität herzustellen.
Seit dem Hoch bei 1,01 CHF zu Jahresbeginn hat sich der Euro zweieinhalb Prozent abgeschwächt. Aktuell notiert der Wechselkurs bei 0,9850. Aus charttechnischer Sicht ist bis Quartalsende ein Rückgang auf 0,97 angezeigt.
Zwar gibt es weiterhin gute Nachrichten für den Euro. So stieg laut gestriger Meldung der EU-Kommission das Verbrauchervertrauen im Euroraum auf den höchsten Stand seit einem Jahr.
Dies Nachricht perlte allerdings wie hawkishe Töne aus der Europäischen Zentralbank ab. Weitere Zinserhöhungen seien wahrscheinlich, logisch und angemessen", hatte zuvor EZB-Ratsmitglied Olli Rehn in der Börsen-Zeitung erklärt.
Ausblick
Euro-freundliche Nachrichten sind inzwischen zur Gänze in seinem Wechselkurs berücksichtigt. Das Pendel dürfte in den kommenden Wochen und Monaten in Richtung Schweizer Frankens ausschlagen.
Noch ist ein Euro von 0,95 Franken etwas für die Gerüchteküche. Allerdings ist es nicht so abwegig. Die inzwischen wieder sinkende 200-Tage-Linie des EUR/CHF-Kurses signalisiert eine neue, längere Talfahrt.
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Kämen Finanzmarkturbulenzen und Börsen-Baisse hinzu, würde die Beliebtheit des Schweizer Franken sprunghaft steigen. Fondsmanager müssten Aktien verkaufen und ihre Cash-Quoten mit sicheren Franken-Beständen aufstocken.
Beispiel: Ein Fondsmanager macht bei einem Absturz des Dax um 20% wegen erhöhten Barmitteln mit seinem Aktienfonds 18% Minus. Er kann nun sagen einen guten Job gemacht zu haben, als er den Vergleichsindex outperformt habe.