Der Euro erschließt neue Käuferkreise, und so ist der EUR/CHF-Kurs dabei die Marke 1,00 zu knacken. Zwei Großbanken rechnen bereits mit einem Anstieg auf 1,05-1,06.
"EUR/CHF handelt wieder klar über 99 Rappen und nähert sich der Parität langsam an", kommentiert die St.Galler Kantonalbank. Das Euro-Franken-Paar habe unter dem Strich nur wenige verändert notiert, meldet awp Finanznachrichten.
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen: Egal wie sehr sich der Euro bemüht, es geht nicht schneller voran. Immerhin hat er jetzt in einer Woche um 1,2% gegenüber dem Schweizer Franken aufgewertet.
Auch beim Tauziehen um die 200-Tage-Linie fährt der Euro einen Etappensieg ein. Die wichtige Durchschnittslinie liefert längerfristigen Marktakteuren Orientierung.
Nachdem der Eurokurs Anfang Februar unter die 200-Tage-Linie abgesackt war, schien der Ofen aus. Dann setzte in der letzten Februarwoche der 1,2-prozentige Anstieg ein, und so ist der EUR/CHF-Kurs aktuell wieder über der Linie.
CHF Prognosen
Einen Wermutstropfen gibt es allerdings: Die 200-Tage-Linie hat immer noch ein Gefälle. Eine Steigung würde den Euro-Ausblick für die zweite Jahreshälfte und 2024 merklich aufhellen. Doch dafür reicht es bislang nicht.
Die EUR/CHF-Prognosen von Banken aus der zweiten Reihe sehen mehr Aufwärtspotenzial als die der wichtigsten Player am Devisenmarkt. So sieht die Commerzbank den Eurokurs auf 1,06 Franken steigen bis September 2024. Die Jahresendprognose der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) ist 1,05.
Die Raiffeisen Zentralbank erwartet 1,01 bis Juni 2023. Laut der Landesbank Baden-Württemberg braucht der EUR/CHF-Kurs bis Dezember 2023, um dieses Niveau zu erreichen. Sie verweist auf eine große Schwachstelle des Euro: "Franken ist gemäß Kaufkraftparität ggü. dem Euro unterbewertet."
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