Nach einer kurzen Erholung im europäischen Nachmittagshandel auf 0,9970 fällt der Eurokurs auf 0,9930 CHF. Damit ist die Gemeinschaftswährung auf Kurs den fünften Handelstag in Folge schwächer zu werden. Verkaufen Schweizer Exporteure in dieser Woche noch höhere Summen an Euro-Beständen?
Den letztwöchigen Anstieg des Euro auf 1,0040 Franken hätten schweizerische Unternehmen mit Euro-Eingängen als "Verkaufschance" eingeschätzt, meldet wechselstube.ch. Das Pendel könnte bald abwärts Richtung 0,98 ausschlagen, sagt der Market Maker für den EUR/CHF.
Noch ist der Euro knapp ein Rappen über einer horizontalen Unterstützung, die laut Société Générale (SocGen) eine rote Linie darstellt. Bricht EUR/CHF durch den Floor bei 0,9830-0,9840 durch, werde er anschließend deutlich fallen, erwarten die Devisenexperten der französischen Großbank.
Die jährliche Inflationsrate blieb im Februar für Schweizer Verhältnisse hartnäckig hoch. Die Teuerung war bei 3,4% und damit um 0,1% höher als zu Jahresanfang. Die Schweizerische Nationalbank (SNB), die ihre Inflationsziel von 0-2% wesentlich ernster nimmt als die Europäische Zentralbank (EZB), setzt das unter Zugzwang.
Man muss damit rechnen, dass die SNB auf den ersten beiden ihrer vier jährlichen Zinsentscheid-Sitzungen jeweils um 0,50% anhebt. Wegen der unerwartet hohen Inflation und des daraus resultierenden steileren SNB-Leitzinsentwicklung sei es für einen nachhaltigen Sprung von EUR/CHF über 1,00 zu früh, meint die Commerzbank.
Vor genau einer Woche hatten noch Spekulationen über einen steilere EZB-Leitzinsentwicklung dem Euro Support gestiftet. Er konnte kurzzeitig über 1,00 CHF steigen. Inzwischen hängen die Devisenmarktakteure ihre Fähnchen wieder für den Schweizer Franken in den Wind.
🔗 Aktuelle Kurs-Prognose: Euro - Schweizer Franken, wechselstube.ch, 06.03.22
🔗 EUR/CHF fällt bei Bruch 0,9840/0,9830 deutlich, SocGen/fxstreet, 07.03.22
🔗EUR/CHF: Too early for jump above parity, Commerzbank/fxstreet, 07.03.22