Banken sind Euro gewogen, die Charttechnik dem CHF
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Banken sind Euro gewogen, die Charttechnik dem CHF

Der Euro versucht den Rückenwind aus dem März mitzunehmen, indem er Anfang April 1,00 CHF herbeiführt. Er scheitert an der Gegenwehr des Schweizer Franken. Wird der Euro im zweiten Versuch mit einem kräftigeren Anstieg auf 1,0150 belohnt?

Eigentlich wäre die Euro-Franken-Rate reif gewesen für einen Test des bisherigen Höchstkurses 2023 bei 1,01. Zentrale Fundamentaldaten zum Fitnesszustand der Schweizer Wirtschaft haben sich eingetrübt.

Auch die Charttechnik war frohen Mutes. Sie zeigte einen Anstieg auf 1,0050 an. Seit letzten Dienstag ist klar: Daraus wird erst einmal nichts. Der von Euro-Verkäufen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) gestärkte Franken lässt das nicht zu.

Probiert er es erneut?

Die wenigsten Banken können sich mit einem unter 1,00 CHF eingekerkerten Euro anfreunden. Im September 2023 wird man eine Situation 1 Euro = 1 Franken haben, ist das Ergebnis einer Bloomberg-Umfrage, an der sich 13 Großbanken beteiligten.


Hinweis:
Banken aus Deutschland, Österreich und anderen Euroländern stufen die Chancen des Euro gegenüber dem Franken bestehen zu können, chronisch zu hoch ein.

Seit über zehn Jahren unterbietet der EUR/CHF-Kurs mit hoher Zuverlässigkeit das, was diese Banken in ihren Prognosetabellen abbilden.

Sieben Banken aus der Eurozone haben an der Umfrage teilgenommen. Das ist ein Hinweis, dass die für September getroffene EUR/CHF-Prognose zu hoch ist.


Kommt es dieses Mal zu einer Ausnahme der Regel: Eine Einschätzung der eher frankenfreundlichen Bank J. Safra Sarasin lässt aufhorchen. "Aktuell sprechen weder Sicherheits- noch Ertragsmotive für den Franken", analysiert Sarasin-Chefökonom Junius in einem Gastbeitrag für die Handelszeitung.

Die neuen EUR/CHF-Wahrscheinlichkeiten

Der EUR/CHF-Kurs notiert aktuell mit 0,99 am unteren Ende eines Seitwärtskanals, der sich von 0,9850 bis 1,00 erstreckt. Folgende drei Varianten sind nun möglich:

EUR/CHF-Kerzenchart mit eingezeichneten Kurszielen
  1. Ein Hochpraller wegen dem Double-Bottom. Der Euro steigt an das obere Ende des Seitwärtskanals bei 1,00 CHF, scheitert jedoch diesen horizontalen Widerstand in der zweiten Aprilhälfte zu knacken. Wahrscheinlichkeit: 50%.

  2. Ein Hochpraller wegen des Double Bottom auf 1,00 mit anschließendem Bruch der Parität. Nun klettert EUR/CHF per Measured Move bis Anfang Mai auf 1,0150. Wahrscheinlichkeit: 20%.

  3. Das Double-Bottom hält nicht, der EUR/CHF-Kurs bricht die horizontale Unterstützung bei 0,9850 durch. Es kommt zu einem Rückfall per Measured Move auf 0,9710 bis Anfang Mai. Wahrscheinlichkeit: 30%.