Ist der plötzliche Anstieg des Euro auf 0,99 CHF eine Laune des Devisenmarktes? Oder steckt mehr dahinter? Die Euro-Franken-Rate tritt in eine viertägige Seitwärtsbewegung ein und lässt es danach krachen.
"Der Schweizer Franken fällt angesichts der Risikobereitschaft", meldet die Agentur dpa-AFX. Es ist das alte Lied: Läuft es an den Börsen gut, tut sich der Schweizer Franken schwer.
Ausgehend von 0,9780 am Mittwochmorgen steigt der Euro bis Donnerstagnachmittag auf 0,9980 CHF. Anstatt den Abstand zur Parität einen weiteren Rappen zu verkürzen, geht es dann jedoch auf 0,9850 runter.
Damit landet die Euro-Franken-Rate im Bereich unprognostizierbar. Die Wahrscheinlichkeit, dass es einen Rappen nach oben geht ist mit 50% so hoch wie die eines Rückgangs um ein Rappen.
Zu Wochenbeginn war das noch anders: 60% betrug die Aussicht auf einen Rückgang der Euro-Franken-Rate auf 0,9740. Zunächst sank der Euro auch. Am Dienstagvormittag war dann aber bei 0,9775 CHF Schluss.
Mit den zwei bullischen Tageskerzen vom Mittwoch und Donnerstag und dem Knacken der 20-Tage-Linie haben die Euro-Anhänger ihre Position verbessert.
Einziger Wermutstropfen: Das gestrige Tagesschluss ist nicht näher an 0,99 dran. Aber die Kerze ist bullisch für den Euro, als ihr Schlusskurs von 0,9963 über ihrem Mittelwert von 0,9942 und über der 20-Tage-Linie ist.
Für das hier beschrieben Euro-Verkaufsignal ist es daher noch zu früh.
Ausblick
- Wird die heutige Kerze eine schwarze Inside-Kerze und ihr Tief am Dienstag (Montag ist Feiertag) unterboten, käme der Euro wieder unter Druck.
- Es kann aber genau so gut sein, dass der Euro seinen Anstieg fortsetzt.
Nächsten Donnerstag dann der mit Spannung erwartete Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Gut möglich, dass die Euro-Franken-Rate erst dann wieder das Lauftempo steigert.
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