Der Euro-Franken-Kurs wird von einem Abwärtskanal in die Tiefe gezogen. Dadurch ist ein Rückgang auf 0,9740 in der zweiten Wochenhälfte angezeigt. Schafft die Gemeinschaftswährung danach eine Trendwende hin zu höheren Kursen?
Der nach dem Credit-Suisse-Debakel totgesagte Schweizer Franken lebt länger. Von der heraufbeschworenen Identitätskrise kann keine Rede sein. Schlagzeilen, die den Tod des Franken als Sichere-Hafen-Währung prognostizieren, gibt es immer wieder.
Das hängt auch damit zusammen, dass Webseiten-Besucher aus der Schweiz höhere Werbeeinnahmen bringen als aus Deutschland. Deutsche Zeitungen haben den Anreiz einen Knallfrosch in den Raum zu stellen, um diese Besucher zu locken.
Tatsächlich hat sich der CHF seit dem Beginn des 2. Quartals gegenüber Euro, US-Dollar und vielen weiteren Währungen sehr gut entwickelt und merklich aufgewertet.
Der EUR/CHF-Kurs ist aktuell in einer so genannten Spike-und-Channel-Formation:
- Der Spike war der ruckartige Rückfall von 0,9970 auf 0,9850 zwischen dem 4. April und 6. April.
- Es folgte eine zweitägige Stabilisierung (Pullback).
- Am 11. April begann die Channel-Phase. Es geht wieder abwärts, allerdings gemächlicher als in der Spike-Phase.
Die Kursverluste in der Channel-Phase fallen in der Regel so hoch aus wie die in der Spike-Phase. Dadurch ergibt sich ein Kursziel von 0,9740 für die zweite Wochenhälfte.
Ein weiteres wichtiges Merkmal einer Spike-und-Channel-Formation ist Folgendes: Sie hat mindestens drei Abwärts-Stöße. Im aktuellen EUR/CHF-Kursverlauf gibt es bisher nur zwei Abwärts-Stöße.
Der dritte Stoß auf 0,9740 steht demzufolge noch aus. Anschließend wäre ein Rückgang zum Ausgangspunkt des Channel wahrscheinlich und ein Anstieg des Euro auf 0,9890 CHF bis Anfang Mai angezeigt.