Noch steckt das Prunkstück der Euroländer - allen voran Deutschlands - in der Krise. Doch das ändert sich gerade. Dadurch steigen die Chancen einer ausgedehnten Erholung des Euro zum Schweizer Franken.
Die erste Reaktion des Euro war viel versprechend: Er sank am Montag auf 0,9680. Statt sich auf dem tiefsten Stand seit siebeneinhalb Monaten festzusetzen, sprang er unverzüglich auf 0,9720 hoch.
Weiter aufwärts ging es nicht, und so vertändelte der Eurokurs die Gelegenheit es bei einem einmaligen Ausflug unter 0,97 CHF zu belassen. Damit ist ein erneuter Rückfall und ein zweiter Kontaktpunkt mit dem Channel angezeigt.
Weichenstellung
Ist die industrielle Wertschöpfung Europas in Gefahr? Allerorts ist das Verarbeitende Gewerbe am schrumpfen: In der Schweiz steigt wegen den Folgen des geplatzten EU-Rahmenabkommens die Unsicherheit in der Branche.
Der deutsche Einkaufsmanagerindex (PMI) fällt im Mai auf 42,9 Punkte. Das sind sieben Zähler unter der ab 50 Punkten beginnenden Wachstumsschwelle und der tiefste Stand seit Mai 2020.
"Bemerkenswert ist auch der scharfe Rückgang der Produktion in der Industrie Frankreichs", heißt es im PMI-Report von S&P Global und der Hamburg Commercial Bank.
Laut den Experten hat der Industriesektor jedoch das Schlimmste überstanden. Die Unternehmen ließen die Energiekrise hinter sich. Die Lieferketten funktionierten wieder, während die Inflation ihren Höhepunkt überschritten habe.
Eine Erholung des Industriesektor in den kommenden Monaten ist eine entscheidende Einflussgröße auf die Euro-Franken-Rate. Im Dienstleistungssektor der Eurozone gibt es bereits robustes Wachstum.
Der PMI-Index für den Euroraum kletterte zwischen April 2020 und März 2021 von 33,6 Punkten auf 62,4 Zähler. Im gleichen Zeitraum stieg der Eurokurs von 1,05 auf 1,1150 CHF.