Weil die Schweiz schneller als erwartet die Preisstabilität erreicht, ist die Euro-Franken-Rate am sinken. In Österreich und Deutschland klagen Verbraucher*innen unter drei- bis viermal so hohen Inflationsraten.
"Die Teuerung in der Schweiz ist im Mai weiter klar gesunken und zwar auf 2,2 Prozent", meldet der SRF. Der Rückgang war markanter aus als Ökonomen erwartet hatten.
Gestärkt von der tiefen Teuerung beerdigt der Schweizer Franken die Anstiegsbemühungen des Euro. Statt auf 0,98 weiter zu klettern, findet sich dieser plötzlich im 0,96er-Bereich wieder.
Weiterlesen: Der Schweizer Franken wird immer stabiler
Österreich 8,8%, Deutschland 6,1%, Eurozone 6,1%: Man sollte sich damit anfreunden, das die Euro-Inflation auch bei einer schrumpfenden Wirtschaft (Rezession) erheblich über 2% bleiben wird.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat fast über ein ganzes Jahrzehnt hinweg eine massive Staatsfinanzierung mit Geld aus der Notenpresse gefahren und so das Euro-Geld entwertet. Das Prozedere wurde mit der Notwendigkeit zur Bereitstellung "günstiger Finanzierungsbedingungen" camoufliert.
"Für die Eurozone stellt sich die Frage nach einer bereits begonnenen Rezession."
Sentix, 05.06.2023
Die Wirtschaftsstimmung für den Euroraum zeigt eine Rezession an, teilte die Analyse-Boutique Sentix gestern mit. Die Schweiz kommt mit einem blauen Auge davon. Hier liegt "nur" ein Abschwung vor.
EUR/CHF: Wochenausblick
Der Eurokurs kletterte in der letzten Woche um 1% auf 0,9760 CHF. Hierbei handelte es sich um einen Gegenbewegung (Pullback) in einem Abwärtstrend. Der Pullback ist nun beendet, was zur Fortsetzung des Abwärtstrends führt.
Eine bärische Flagge Gestalt eines Double Top zeigt einen Rückgang der Euro-Franken-Rate an.
Ende April und Anfang Mai gab es zwei Pullbacks, in deren Verlauf der Euro jeweils um 1,1% zugelegt hatte. Ihnen folgten Trendfortsetzungen mit tieferen Tiefs (TT) und Euro-Verlusten von 1,3%-1,4%.
Der Euro ist nun erneut in eine Pullback-Tieferes-Tief-Sequenz geraten. Sie zeigt einen Rückgang auf 0,9630 CHF. Das tiefere Tief läge 1,3% unter dem Hoch des Pullbacks bei 0,9760.
Der aktuellen Konstellation zufolge wird die Euro-Franken-Rate in der zweiten Wochenhälfte oder in der nächsten Woche dann vier Rappen unter dem 1 zu 1 (Parität) sein.