Der Euro hat sich nach einem Rückfall auf ein 8-Monatstief zum Schweizer Franken neu motiviert. Gelingt es ihm die Scharte auszuwetzen? Oder lässt die Motivation bald wieder nach?
Ein Abwärtskanal (Channel) hat die Euro-Franken-Rate zwischen 31. März und 30. Mai 2023 von 0,9990 auf 0,9670 nach unten gezogen. Es sieht nach einer ziemlich klaren Angelegenheit für den Schweizer Franken aus.
Bei einer Detailanalyse auf dem Kerzenchart zeigt sich jedoch: Der Channel ist schwach. Er hat viele überlappende Kerzen. Überdies gibt es eine ganze Reihe bullischer Kerzen für den Euro.
Ergebnis:
Es gibt automatische Handelssysteme und diskretionäre FX-Trader, die sich darauf spezialisiert haben, schwachen Channeln den Gar auszumachen. Hintergrund: Der Ausgangspunkt eines Channels wird nach einem Breakout erneut angesteuert.
Damit ist ein Anstieg der Eurokurs auf knapp 1,00 CHF bis August 2023 angezeigt. Üblicherweise geht es in drei von fünf Fällen zurück auf den Ausgangspunkt.
Weil der Abwärtskanal jedoch inzwischen überdurchschnittlich lange andauert, sinken für den Eurokurs die Chancen auf 1,00 CHF zu steigen.
Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach, dürften sich auch die spekulativen Euro-Käufer sagen. Sie fokussieren sich auf einen kleineren, eingebetteten Channel.
Dieser zeigt einen Anstieg der Euro-Franken-Rate auf 0,9850 bis Juli an. Allerdings ist auch das noch Zukunftsmusik.
Dem Eurokurs musst zunächst ein Breakout an der oberen Linie des Channels gelingen. Schafft er das nicht, wäre ein Rückfall und ein neues Jahrestief 2023 unterhalb von 0,9670 CHF angezeigt.