Der Eurokurs verfolgt das Ziel auf 1,00 CHF zu steigen, scheitert jedoch am Widerstand des Schweizer Franken. Die Aufwärtsbewegung ist wegen einer stärker werdenden Schweiz am versiegen.
Im Juni 2023 lagen die Verbraucherpreise in der Schweiz um 1,7% höher als Juni 2022. Von einer solch tiefen Teuerung können die Euroländer nur träumen. Hier ist die Geldwerstabilität wegen einer Inflation von 5,5% weit entfernt.
Zwar ist die Konjunktur in der Schweiz weiterhin schwach."Im Produzierenden Gewerbe zeige sich allerdings "ein überwiegend positives Bild", meldete die Konjunkturforschungsstelle am Freitag.
In der Eurozone waren die Juni-Zahlen aus dem Industriesektor hingegen unisono ernüchternd. Einen Lichtblick sucht man vergeblich in den Einkaufsmanagerindizes (PMI) und dem ifo-Geschäftsklima.
Nicht gegen die SNB
Forciert wird das sich abzeichnende Ende des Euro-Anstiegs von der Schweizerischen Nationalbank (SNB). Sie steigerte ihre Devisenverkäufe im 1. Quartal um 5 Milliarden Franken auf 32 Milliarden Franken.
Weil die SNB verstärkt Euro auf den Markt wirft, wäre es aus der Sicht vieler Devisenmarktakteure töricht, dagegen zu halten. Ein Engagement im Euro ist riskant,vor allem auf mittlere Sicht (6-12 Monate).
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Der Eurokurs kletterte zwischen 30. Mai und 22. Juni 2023 von 0,9670 auf 0,9840 (+1,8%). Aktuell notiert die Devisennotierung bei 0,9770.
Neue Hoffnung für den Euro flackert auf, wenn er einen Widerstand bei 0,9820-0,9840 durchbricht. Gelingt dieser Breakout könnte es in einem Rutsch auf 1,00 CHF gehen.
Sollte die Devisennotierung hingegen eine breite Unterstützungszone bei 0,9680-0,9720 durchbrechen, wäre ein Rückfall bis zum Herbst auf 0,95 angezeigt.