Der Eurokurs bricht bei 0,98 CHF durch. Damit wird die Devisennotierung so tief gehandelt wie seit dem 9. Juni nicht mehr. Nach einer Serie von Tagen mit tieferen Schlusskursen fällt die europäische Gemeinschaftswährung auf 0,9740.
Die tiefe Inflation und damit eine Geldwertstabilität, wie sie im Buche steht, haben die EUR/CHF Kursentwicklung gleich zu Wochenbeginn nach unten gedrückt. In der Schweiz sank die jährliche Inflationsrate im Juni auf 1,7%.
Die Schweiz sei wie ein gallisches Dorf in Europa, das erfolgreich gegen die Inflation kämpfe, kommentiert Der Standard. Österreich hat hingegen die Verteidigung längst aufgegeben. Hier gibt es eine Inflation von 8%.
Das ist der helle Wahnsinn, als Österreicher und Schweizer ähnliche Vorgehensweisen pflegen. Fazit: Stabilitätsorientierte Länder mit niedrigen Staatsschulden ächzen unter ihrer Euro-Mitgliedschaft. Das war absehbar.
Der Euro hat in den letzten zwei Wochen enttäuscht. Anstatt seinen Anstieg auf 1,00 CHF fortzusetzen, blieb er bei 0,9840 hängen. Hintergrund war ein Duell der langfristigen Abwärtstrendlinie mit einer kurzfristigen Aufwärtstrendlinie (Dueling Lines).
Der Euro hat dieses Duell gegen den Schweizer Franken verloren. Damit setzte sich des langfristigen Abwärtstrend fort. Die Abwärtstrendlinie fungiert weiterhin als Widerstand, der sich mit fortschreitender Entwicklung nach unten verschiebt.
Wenn die EUR/CHF Kursentwicklung die Abwärtstrendlinie überspringt, wird ein steilerer Anstieg signalisiert. Dadurch könnte der Eurokurs rasch auf und über die Marke 1,00 CHF klettern. Die Chancen dafür stehen aber schlecht (Extremszenario).
Wahrscheinlicher ist, dass ein Anstieg mit dem Erreichen der Abwärtstrendlinie umgekehrt wird. Noch wahrscheinlicher: Es geht ohne vorherigen Trendlinien-Test abwärts.
Die langfristige Abwärtstrendlinie ist inzwischen knapp zwei Jahre alt. Sie hat ihren Ursprung im September 2021. Damals kostete der Euro 1,10 CHF. Es wird weiterhin ein Rückgang der Euro-Franken-Rate auf 0,93 angezeigt.