Der Eurokurs ist still und leise in einen zweiphasigen Anstieg gestartet. Dadurch ergibt sich Kursziel von 0,97 CHF. Den Schritt dorthin sollte der Euro möglichst schnell machen. Eine Tändelei kann er sich nicht leisten.
Die prompte Nachfrage für den Euro erwischt den Schweizer Franken auf dem falschen Fuss erwischt. In der ersten Phase des Anstiegs klettert der EUR/CHF-Kurs von 0,9520 auf 0,9650.
Es folgt eine klassische Gegenbewegung (Pullback) auf 0,9560. Vergangenen Freitag beginnt dann die zweite Phase des Anstiegs. Damit hat der Euro Platz auf knapp 0,97 hochzugehen.
Dort lauern bereits die großen Player: Banken, Versicherung und Pensionsfonds werden einen zweiphasigen Anstieg ausnutzen, um Euros zu etwas höheren Kursen loszuwerden.
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Dieser Verkaufsdruck wird von der Schweizerischen Nationalbank (SNB), die in diesem Jahr zur größten "Euro-Dumperin" aufgestiegen, noch einmal gesteigert.
Die SNB verkauft zwischen 2009 bis 2020 aufgehäufte Euro, um dem Finanzsystem Liquidität zu entziehen. Dadurch baut sich der Inflationsdruck immer mehr ab.
Die Konsumentenpreise in der Schweiz waren im Juli 2023 lediglich 1,6% höher als im Juli 2022. Das ist ein Wert, von dem man in Deutschland und Österreich nur träumen kann.
Die hohe Inflation in der Eurozone, zusammen mit dem Agieren der SNB am Devisenmarkt, hängen dem Euro wie ein Mühlstein um den Hals. Diese beiden Einflussfaktoren hindern ihn an einem mehrmonatigen Anstieg Richtung 1,00 CHF (Parität).
"Zahlreiche Gründe sprechen dafür, dass die Schweizer Währung auch in Zukunft gegenüber anderen Devisen stark bleiben dürfte", heißt es in einem Leitartikel der Neuen Zürcher Zeitung.
Das Basisszenario für den EUR/CHF-Kurs ist damit ein Anstieg auf knapp 0,97, gefolgt von einem Rückgang auf 0,95.
Daneben gibt es zwei weniger wahrscheinlichere Extremszenarien:
- Der Euro schafft es nicht auf 0,97 CHF, sondern bleibt bereits bei 0,9620-0,9650 hängen.
- Der Euro knackt die horizontale Unterstützung bei 0,97 und hangelt sich weiter auf 0,98 hoch.
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