Beim Euro-Franken-Kurs tut sich etwas: Es geht nach oben. 0,96 ist nur eine Zwischenstation, sind sich Ökonomen und Charttechnik einig. Aufwärtsschübe der Gemeinschaftswährung sind nicht nachhaltig, widersprechen die Kritiker.
0,96 CHF war bislang eine solide Barriere für den Eurokurs. Im ausgetrockneten Handel des August scheiterte er fünfmal an ihr. Das könnte sich nun ändern. Die Handelsumsätze am Devisenmarkt sind zurück auf Normalniveau.
Im Fokus steht ein Dreieck: Der Euro will es beenden, bevor die Kursentwicklung die Dreieckspitze erreicht. Aktuell läuft ein Ausbruch (Breakout), der charttechnisches Gewicht besitzt.
Ein Anstieg des Euro wäre nicht nur ein "charttechnisches Play". Der Schweizer Franken erscheine aufgrund der "fundamentalen Faktoren" hoch bewertet, sagt die Schwyzer Kantonalbank.
Ein erfolgreicher Ausbruch gäbe einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses bis Anfang Oktober 2023 auf 0,97 her. Damit hätte der Euro seine Year-to-Date-Abwertung zum Franken von 3% auf 2% verringert.
Die Realzinsen seien in der Schweiz höher als in der Eurozone, gibt die Deutsche Bank zu bedenken. Daher gehe von den höheren Euro-Leitzinsen keine Belastung für den Schweizer Franken aus, schlussfolgert Deutschlands größtes Geldhaus.
Fazit und Ausblick
Es ist ein Anstieg des Euro-Franken-Kurses auf 0,97 bis zu Beginn des 4. Quartals 2023 angezeigt. Wenn es wirklich gut läuft, sind sogar einige Intraday-Kursspitzen auf knapp 0,98 möglich.
Mehr dürfte für den Euro aber nicht drin sein. Die Parität, also ein Wechselkurs von 1 Euro = 1 CHF, bleibt wegen der überinflationierten Eurozone ein Tabu. Anhaltspunkte einen deutlichen Rückgang der Inflation gibt es keine.
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