Weil die Schweizerische Nationalbank (SNB) den Zinserhöhungskurs beendet, schwächt sich der Franken ab. Der Eurokurs geht auf 0,97 CHF rauf und setzt ein Ausrufezeichen. Weitere dürften folgen.
Die Nationalbank ist bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt aktiv zu sein, schreibt die SNB wie gewohnt in der dritten Person Singular über sich selbst. Mit Interventionen zu Gunsten des Franken hielt sie über den Sommer den EUR/CHF nahe 0,95.
Seinerzeit war die SNB auf Zinserhöhungskurs. Fünf Mal hatte sie den Leitzins angehoben und steigende Zinskosten bei Franken-Fremdwährungskreditnehmern hervorgerufen.
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Frankenstärkende Devisenmarktinterventionen hatten die Straffung der Geldpolitik untermauert. Damit scheint nun erst einmal Schluss zu sein. Inzwischen ist die Inflation in der Schweiz einigermaßen fest unter 2% verankert.
Die "Bereitschaft am Devisenmarkt zu intervenieren" kommt daher einem Lippenbekenntnis gleich. Tatsächlich dürfte die SNB den Schweizer Finanzplatz etwas aufwerten wollen, in dem sie den CHF schwächer werden lässt.
Wie viel sich der Schweizer Franken zum Euro abschwächt, lässt sich unter Zuhilfenahme der Charttechnik ermitteln. Sie zeigt einen Anstieg des Eurokurses auf 0,97 CHF an.
Dort trifft der Euro auf Widerstand. Das konnte man bereits nach dem Breakout und der Intraday-Rallye des Eurokurses als Reaktion auf die SNB-Sitzung beobachten.
Er schaffte es mit zwei Nachkommastellen auf 0,97. Der Anstieg endetet bereits bei 0,9666 CHF. Aktuell läuft die zweite Gegenbewegung nach unten (Pullback). Sie dürfte den EUR/CHF-Kurs auf 0,9620-0,9630 sinken lassen. Dort ist der Ausgangspunkt eines Channels.
Findet der Euro anschließend die horizontale Untersützung eines Doppel Bottom, wäre ein Anstieg auf 0,9700 angezeigt.