Der Euro macht notenbankbedingte Kursverluste schneller wett als gedacht, und so klettert der EUR/CHF-Kurs auf 0,96. Damit bestätigt sich das eurofreundliche Klima am Devisenmarkt. Vor dem Schweizer Franken muss sich die Gemeinschaftswährung erst einmal nicht fürchten.
Die Aussicht auf stabile EZB-Zinsen in der Eurozone habe den Euro am Donnerstag "schwer belastet", erläutert moneycab.ch. Inzwischen hat sich die Lage beruhigt. Aktuell notiert der Eurokurs bei 0,9570 CHF und damit ein halbes Prozent höher.
Verschiedene Faktoren sprechen für eine Abschwächung des Schweizer Franken: Der Euro-Franken-Kurs könnte "die Parität wieder in Angriff nehmen", meint auch die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Wer Euro in Franken umzutauschen hat, sollte warten, zeigt die EUR/CHF-Kursentwicklung von 2015 bis 2022. Zwischen September und Dezember kann sich der Euro oft stabilisieren oder aufwerten.
EUR/CHF in ber-Monate seit Mindestkurs-Aus:
- 2022: +0,6%
- 2021: -3,5%
- 2020: +0,2%
- 2019: +1,4%
- 2018: +0,1%
- 2017: +2,3%
- 2016: -2,6%
- 2015: +0,2%
Im Jahr 2021 verhinderte der plötzliche Inflationsanstieg in der Eurozone eine Stabilisierung des EUR/CHF-Kurses.
2016 war die Unsicherheit wegen der bevorstehenden Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hoch, der Franken auf der ganzen Welt gesucht.
EUR/CHF-Prognose
Ausgehend von einem Schlusskurs am 1. September 2023 bei 0,9540 zeigt die Saisonalität einen Anstieg des Euro-Franken-Kurses auf 0,9560-0,96 bis 31. Dezember 2023 an.
Das schließt nicht aus, dass es im Herbst auf 0,97-0,98 nach oben geht, ehe gegen Jahresende der Schweizer Franken wieder beginnt etwas aufzuwerten.
Großanleger verkaufen im Dezember oft Aktien, um aufgelaufene Gewinne mitzunehmen. Von diesem Exit aus denen im Vergleich zu Rentenpapieren riskanten Aktien profitiert der Franken in der Regel stärker als der Euro.
Der Euro wird sich dann glücklich schätzen können, einen kleinen Gewinn in den ber-Monaten über die Ziellinie zu retten. 2024 dürfte der Schweizer Franken erneut aufwerten.